Chur will mit Maladers fusionieren
Die Vorabklärungen für einen möglichen Zusammenschluss von Chur mit der kleinen Nachbargemeinde Maladers sind weitgehend abgeschlossen. Das Volk soll im November 2018 über die Fusion befinden.
Quelle: Adrian Michael (CC BY-SA 3.0)
Ist das 520-Seelen-Dorf Maladers am Eingang des Schanfiggs bald teil der Stadt Chur?
Wer von Chur nach Arosa reist, der kommt an Maladers, dem gemäss Eigenwerbung sonnigsten Dorf Graubündens, nicht vorbei. Denn sowohl die Bahnstrecke als auch die Strasse durchqueren das 520-Seelen-Dorf am Eingang des Schanfiggs.
Bereits im Jahr 2009 veranlassten der Stadtrat von Chur und der Maladerser Gemeindevorstand eine Vorstudie für einen möglichen Zusammenschluss, der jedoch nicht weiterverfolgt wurde. Im Jahr 2012 fusionierten alle anderen Gemeinden des Schanfiggs zur Gemeinde Arosa – nur Maladers blieb alleine. Daher beauftragte die Gemeindeversammlung von Maladers 2016 den Gemeindevorstand, die Fusionsverhandlungen mit Chur wiederaufzunehmen.
Der Churer Stadtrat zeigt sich gegenüber diesem Ansinnen offen, denn seit den ersten Fusionsabklärungen habe sich die Situation auf beiden Seiten verändert, heisst es in einer Mitteilung: Die Schwierigkeit, in Maladers öffentliche Ämter zu besetzen, habe den Fusionsdruck erhöht, und auch auf Seiten der Stadt Chur haben sich die Vorzeichen mit der in Kraft stehenden Finanzausgleichs-Reform verändert, so dass eine Fusion auch nicht an finanziellen Fragen scheitern dürfte.
Mittlerweile sind die Projektarbeiten soweit fortgeschritten, dass beim Departement für Finanzen und Gemeinden das gemeinsame Gesuch um Ausrichtung eines kantonalen Förderbeitrags an den Zusammenschluss eingereicht wurde. Die Churer Exekutive plant, dem Stadtparlament die entsprechende Botschaft im September 2018 zu unterbreiten. Das Stimmvolk soll dann am 25. November über den Zusammenschluss befinden. Sofern dieser eine Mehrheit findet, träte er per 1. Januar 2020 in Kraft.
Chur sieht weder Vor- noch Nachteile
In einem möglichen Zusammenschluss sieht der Churer Stadtrat keine primären Vor- oder Nachteile. Vielmehr geht es um eine übergeordnete Sicht im Zusammenhang mit den überregulierten Strukturen von Kanton und Gemeinden. Maladers sei heute stark nach Chur orientiert und finanziell gesund. Im Zusammenschluss sieht der Stadtrat die Chance, im Bündner Rheintal ein Zeichen zu setzen, dass auch Chur bereit ist, Fusionen zu prüfen und Strukturen zu vereinfachen. Maladers habe aus strukturellen Überlegungen, aber auch aus personellen Gründen Mühe, alleine zu bleiben, heisst es in der Mitteilung des Churer Stadtates. (mgt/aes)