Bundesrat und Kanton Graubünden beerdigen Porta Alpina
Wie das Bundesamt für Verkehr (BAV) mitteilte, hat der Bundesrat von einem Bericht des Umwelt- und Verkehrsdepartements (Uvek) über das Projekt Porta Alpina Kenntnis genommen. Darin zeigt das Uvek auf, weshalb auf den unterirdischen Bahnhof 800 Meter unter dem Boden verzichtet werden soll.
Gemäss einer Studie der SBB wäre ein minimales Angebot an Zügen, die an der Porta Alpina halten und abfahren, zwar möglich. Dadurch würden aber die Kapazitätsreserven für den Güterverkehr verringert. Ausserdem wäre der Betrieb nicht rentabel, so dass der Kanton Graubünden jährlich 9 Millionen Franken einschiessen müsste.
Graubünden sistierte Projekt
Angesichts dieser Ausgangslage und dem Umstand, dass kein genehmigungsreifes Projekt vorliegt, sistierte der Kanton Graubünden das Projekt. Diesen Entscheid unterstützte nun auch der Bundesrat. Dass die Porta Alpina wohl nur eine interessante Idee bleiben wird, hat sich schon länger abgezeichnet. Vor allem die SBB hatten immer ihre Skepsis kundgetan. Im Jahr 2007 Entscheid der Bundesrat, den Entscheid über die Hauptinvestition erst zu fällen, wenn alle Fragen zum Betrieb geklärt seien. Diese Bedingung ist mit dem Bericht des Uvek nun erfüllt. Sollten künftige Generationen die Projektidee wieder aufnehmen wollen, müssten sie ein neues Projekt einreichen und darin zusätzliche Nachweise zu Sicherheit und Betrieb liefern.
Ausstellungen im Berg?
Möglich ist auch, die im Rahmen von Vorinvestitionen erstellten Kavernen - etwa für künftige Wartesäle - anderweitig zu nutzen. Zur Debatte stehen etwa ein Ausstellungsraum, eine sogenannte Galleria Alpina. Konkrete Pläne bestehen jedoch noch nicht. Die Bündner Regierung sieht in einer touristischen oder anderweitigen Alternativnutzung der Kavernen eine Chance, für die Region Mehrwert zu schaffen. (sda/aes)