16:15 KOMMUNAL

Bündner Regierung gegen Zweitwohnungsinitiative

Für 135 der 176 Bündner Gemeinden würde eine Annahme der Initiative einen Baustopp für Zweitwohnungen auf unabsehbare Zeit bewirken, teilte die Exekutive in einer Mitteilung mit. In diesen Gemeinden liegt der Zweitwohnungsanteil heute schon über 20 Prozent, im kantonalen Schnitt beträgt er rund 37 Prozent.

Inititative wirft alle in einen Topf

Viele der betroffenen Gemeinden befänden sich in strukturschwachen Gebieten, wo die zahlreichen Ferienwohnungen Folge der Abwanderung seien und nicht des übermässigen Baus, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Initiative werfe alle Kommunen in den gleichen Topf ohne Rücksicht auf regionale Unterschiede. Das sei inakzeptabel.

Auch lasse der Baustopp-Ansatz die grosse volkswirtschaftliche Bedeutung der Parahotellerie im Alpenraum ausser acht. In Graubünden würde die Hälfte aller touristischen Übernachtungen in Ferienwohnungen generiert. Ein gravierender Mangel der Initiative sei die fehlende Unterscheidungen zwischen unbewirtschafteten Ferienwohnungen und solchen, die aktiv weitervermietet werden.

Kantonaler Richtplan spurt Entwicklung vor

Die Regierung setzt auf den kantonalen Richtplan «Erst- und Zweitwohnungen». Dieser verpflichtet 35 «von den Auswüchsen des Zweitwohnungsbaus betroffene Gemeinden», den Bau unbewirtschafteter Ferienwohnungen um 50 bis 70 Prozent zu reduzieren. Der Richtplan fördere zudem erschwingliche Wohnungen für Einheimische und gut ausgelastete Ferienwohnungen, betont die Exekutive. (sda/mrm)

Mehr zum Thema

Der massive Zubau mit Zweitwohnungen hat in den alpinen Tourismusdestinationen bedrohliche Ausmasse angenommen. Wie schwierig es ist, dem Problem Herr zu werden, zeigt das Beispiel Silvaplana. Um in der Zwischensaison nicht zum Geisterdorf zu verkommen, hat die Gemeinde ein ganzes Bündel von Massnahmen ergriffen. Artikel lesen

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Doka Schweiz AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.