Bieler Stadtregierung will Gold-Label statt Reglement
Der Gemeinderat wird den Vorschlag zur Erfüllung der Initiative dem Stadtrat in dessen April-Sitzung unterbreiten. Stimmt das Stadtparlament zu, entfällt die Volksabstimmung. Die Grünen Biel haben die Gemeindeinitiative zum Schutz des Klimas im Dezember 2008 mit mehr als 2500 Unterschriften eingereicht.
Gemäss Stadtordnung hätte das zuständige Organ innert zwei Jahren darüber befinden müssen. Deshalb sagte Daphné Rüfenacht, Stadt- und Grossrätin der Grünen, ihre Partei habe sich lange gedulden müssen. Der jetzige Vorschlag befriedige und sei ein starkes Zeichen für das Klima. Die Initiative verlangt Massnahmen, die den Ausstoss von Treibhausgasen durch die Stadtverwaltung, die städtischen Liegenschaften und den Energie Service Biel senken. Bis 2020 soll gegenüber dem Stand von 1990 eine Reduktion von 30 Prozent erzielt werden.
Wörtliche Umsetzung schwierig
Baudirektor Hubert Klopfenstein (FDP) erklärte, eine wörtliche Umsetzung der Initiative wäre schwierig gewesen, weil Vergleichszahlen für das Jahr 1990 fehlten. Der «European Energy Award Gold» führe jedoch zum selben Ziel. Das einfache Energiestadt-Label besitzt Biel seit 2008, dieses Jahr wird die erste Überprüfung erfolgen. Um das Gold-Label zu erhalten, muss die Stadt Biel die erfüllten Kriterien von 53 Prozent im Jahr 2008 auf 75 Prozent steigern. Gegenwärtig sind knapp 60 Prozent erreicht.
Wie Klopfenstein erklärte, hängt alles davon ab, dass der Stadtrat auch die nötigen Investitionskredite für Verbesserungen genehmigt. Die Leiterin des Projekts, Silvia Hanssen, erläuterte, dass in den nächsten zehn Jahren allein für Schulhaussanierungen 250 Mio. Franken eingeplant seien.
Mit dem Gold-Label können sich erst 22 Gemeinden der Schweiz zieren. Im Kanton Bern sind es Münsingen, Bern und Köniz. (sda/aes)