Berliner Verkehrsbetriebe landen Youtube-Hit
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zeigen sich in ihrem neuen Image-Spot selbstironisch. Das Video zeigt stetig wiederkehrende Ärgernisse aus dem Alltag der BVG-Kunden, von der Verspätung bis zur Bustür, die sich direkt vor der Nase der Kunden schliesst - und behauptet: Das ist «alles Absicht», so der Titel des Clips.
Sieht alles einfach aus, ist aber jede Menge Arbeit, erläutert ein wortgewandter BVG-Berater einem jungen Kunden. Da gebe es zum Beispiel das «Lotto der Verspätungen», das jeden Montag mit einem dressierten Eichhörnchen stattfindet. Die schwer verständlichen Ansagen in der Bahn? Werden – selbstverständlich vorsätzlich – von Hustenbonbons lutschenden, Leberwurststullen kauenden und Schokoküsse mampfenden Sprechern eingesprochen.
Beim «Brems-Bowling» wird auf Videoscreens ermittelt, in welchem Verkehrsmittel die meisten Menschen «umgekegelt» werden. Und dann ist da noch die exakte Knopfdrucktechnik, um die Bustüren direkt vor der Nase der Fahrgäste zuknallen zu lassen. Diese wird eigens im Simulator trainiert. Bedauernder Gesichtsausduck inklusive. Für all das, so der rhetorisch begabte Marketingmann, sei der Preis für die Monatskarte (rund 60 Euro) doch wirklich fair.
Geld besser in Service investiert?
Das Video der Werbeagentur Jung von Matt kommt an: Nach einem Monat haben es schon über 2,4 Millionen Menschen angeschaut. Die meisten Kommentatoren auf Youtube loben den selbstironischen Ansatz. Andere finden es schlicht eine Frechheit gegenüber dem zahlenden Kunden, der sich mit diesen wirklich vorhandenen Problemen der BVG täglich herumschlagen müssen. Auch verbreitet ist die Meinung, das Geld hätte man lieber in einen besseren Service, statt in eine teure Werbeagentur investiert. (aes)