Basel präsentiert Smart-City-Strategie
Der Kanton Basel-Stadt will schlauer werden und präsentiert seine Smart-City-Strategie. Zudem soll mit modernen Technologien der administrative Aufwand der Polizei halbiert und ein First-Responder-System aufgebaut werden.
Nächste Woche findet in Basel die Smart Suisse statt, der wichtigste Anlass der Schweiz zum Thema Smart City. Da erstaunt es nicht, dass sich die Gastgeberstadt selber eine Smart-City-Strategie verordnet.
Der Smart City-Ansatz bringe die Entwicklung der Stadt zukunftsgerichtet voran, ist der Regierungsrat von Basel-Stadt überzeugt. Die intelligente Nutzung moderner Technologien und digitaler Daten soll es Basel als Smart City ermöglichen, Mehrwert zu schaffen, sich nachhaltig zu entwickeln und damit die Lebensqualität und die Standortattraktivität zu steigern. «Eine Smart City ist offen und flexibel für neue Ansätze und behält Chancen und insbesondere Risiken aufmerksam im Blick. Sie schafft Gelegenheiten, Ideen zu testen und Innovationen zu ermöglichen, beispielsweise über Pilotquartiere und Testanwendungen», teilt die Regierung des Stadtkantons mit.
In seiner Strategie konzentriert sich der Regierungsrat auf den Bereich «Smart Government». Die Stadt will dabei sowohl starke Partnerin wie auch Initiantin von Smart-City-Vorhaben sein. Und sie will für die notwendigen Voraussetzungen sorgen, die für Smart City-Vorhaben zentral seien: Die Verwaltung fördert mit ihrer modernen IT-Infrastruktur die digitale Vernetzung nach innen und aussen. Mit zeitgemässen Angeboten und elektronischen Dienstleistungen (E-Government), die sich analog und digital ergänzen, fördert sie die Effizienz, verstärkt ihre Kundenfreundlichkeit und erweitert ihre Kommunikationswege. Beispiele hierfür sind die Einführung des elektronischen Bussenzettels, das E-Voting oder die Möglichkeit, Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen im Massengeschäft elektronisch abzuwickeln.
Die Verwaltung beteiligt sich zudem am Open-Government-Data-Pilotprojekt des Bundes: Amtliche Daten werden zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung gestellt, sofern der Datenschutz dies zulässt. Beispielsweise bietet das Geoportal den direkten Zugang zu den öffentlichen Geoinformationen des Kantons.
Auch Polizei und Gesundheitswesen sollen smarter werden
Mit dem Projekt «Kapo2016» sollen die Prozesse der Kantonspolizei Basel-Stadt optimiert werden, mit dem Ziel, die administrative Arbeit zu halbieren. Dabei soll die Datenerfassung und -auswertung einen Innovationsschub erfahren. Die polizeiliche Präsenz auf der Strasse soll budgetneutral ausgebaut werden.
Im Gesundheitswesen werden digitale Technologien unter anderem im Rahmen des Trägervereins «eHealth Nordwestschweiz» genutzt, dessen Initiator und Mitglied der Kanton Basel-Stadt ist. Mit der Einführung des elektronischen Patientendossiers sollen dezentral vorhandene krankheitsrelevante Daten zusammengeführt und der Zugang dazu erleichtert werden. Ebenfalls ist der Aufbau eines First-Responder-Systems im Bereich der Erste-Hilfe-Massnahmen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand nur dank der Nutzung moderner Kommunikationsmittel möglich.
Damit sollen bedarfsgeregte digitale Anwendungen für die in dieser Stadt lebenden und arbeitenden Menschen entwickelt werden. Und zwar zusammen mit Partnern, denn Kooperationen sind in einer Smart City für den Regierungsrat entscheidend: «Staatliche, halbstaatliche und private Organisationen sowie Interessierte aus der Bevölkerung arbeiten je nach Vorhaben bei der Entwicklung von bedürfnisorientierten Lösungen zusammen.» Entsprechende Projekte seien in Planung.
Der Regierungsrat sieht die Stadt Basel als Initiantin und als starke Partnerin für Smart City-Vorhaben. Die Verwaltung will eigene Projekte voranbringen und als Ermöglicherin für die Voraussetzungen und für die guten Rahmenbedingungen für eine Smart City sorgen – durch innovative und kooperative Projekte, die notwendige Infrastruktur und Ressourcen, Gesetze und Verordnungen. (mgt/aes)