Auf Katastrophen vorbereitet sein
[[Slideshow]]
Das Thema Katastrophenschutz hat nach den schweren Erdbeben in Haiti, Chile und Neuseeland, den Überschwemmungen in Australien und Pakistan und dem Erdbeben mit Tsunami in Japan in der internationalen Gemeinschaft Priorität.
Schadensumme drastisch gestiegen
Naturkatastrophen verursachten den Vereinten Nationen zufolge in den ersten Monaten dieses Jahres bereits höhere Schäden als im gesamten Vorjahr. Durch Desaster wie den Tsunami und das Erdbeben in Japan seien Verluste von mehr als 300 Milliarden Dollar entstanden, teilte die UNO mit.
Trotz besserer Warnsysteme stiegen die Schäden an Schulen, Spitälern, Strassen und Brücken in vielen Ländern mit geringen und mittleren Einkommen. Aber auch reiche Länder seien zunehmend betroffen. Als Beispiele wurden die Überschwemmungen in Australien und die Erdbeben in Neuseeland genannt.
Schweiz am besten vorbereitet
Allerdings sei weltweit betrachtet das Risiko gesunken, durch eine Naturkatastrophe ums Leben zu kommen. Rund 70 Prozent aller Katastrophen sind laut UNICEF schon heute klimabedingt. Zu Anfang des Jahrtausends waren es 50 Prozent. Das UNO-Kinderhilfswerk rechnet damit, dass diese Bedrohung in den Entwicklungs- und Schwellenländern weiter anwachsen wird.
Die Schweiz ist am besten auf Naturkatastrophen vorbereitet. In der Rangliste eines am Dienstag in Genf veröffentlichten UNO-Berichts folgen darauf Schweden, Dänemark, Irland, Norwegen und Finnland. Dass alle diese Länder wirtschaftlich stark sind, ist laut dem auf 38 Kriterien aufbauenden Bericht kein Zufall.
Notfallschutz auf dem Prüfstand
Gleichwohl lässt der Bundesrat den Notfallschutz überprüfen. Er sah sich durch die Ereignisse in Japan dazu veranlasst. Zu diesem Zweck hat er eine departementsübergreifende Arbeitsgruppe eingesetzt, in der auch die Kantone vertreten sind.
Sie soll unter anderem die Notfallschutzverordnung und die Einsatzverordnung zu atomaren, biologischen und chemischen Ereignissen und Naturkatastrophen (ABCN) unter die Lupe nehmen.
Die zuständigen Departemente werden der Landesregierung bis Mitte 2012 Entwürfe für allenfalls notwendige Gesetzes- und Verordnungsänderungen unterbreiten. Die Federführung und Koordination der Arbeitsgruppe liegt beim Bundesamt für Energie. (sda/mrm)