Auch Genf will es mit Erdwärme versuchen
Auch der Kanton Genf setzt grosse Hoffnungen indie Geothermie. Bevor gebohrt wird, will man aber zuerst den Untergrund erforschen. Mit der Nutzung könnte frühestens 2020 begonnen werden. Angst haben die Verantwortlichen trotz der jüngsten Misserfolge in Basel und St. Gallen keine.
Quelle: zvg
Bohranlage mit Speicherbecken bei Nacht.
Der Kanton Genf werde mit grosser Vorsicht an das Projekt herangehen um Misserfolge wie in Basel und St. Gallen zu verhindern, sagte der Genfer Regierungsrat Antonio Hodgers (Grüne) an einer Medienkonferenz. In einer ersten Phase gehe es darum, den Untergrund besser zu erforschen. Die Versuchsphase soll im August beginnen und bis 2018 dauern.
Anschliessend könnten Bohrarbeiten beginnen, bevor frühestens ab 2020 eine Nutzung möglich wäre. Die Kosten des Programmes «Geothermie 2020» werden auf 100 Millionen Franken geschätzt. Die industriellen Betriebe von Genf (SIG) investieren 20 Millionen Franken in das Projekt.
«Keine Angst vor Beeinträchtigungen»
Laut SIG-Direktor Christian Brunier müssen die Einwohner trotz der durch Geothermie-Projekte hervorgerufenen Erdbeben in Basel und St. Gallen keine Angst vor Beeinträchtigungen haben. Das Prinzip sei das Gleiche wie bei einer Echographie. Die SIG sind überzeugt, dass der Genfer Untergrund ein grosses Potenzial bereit hält, dies vor allem wegen der grossen Menge Wasser in dieser Region.
Die Geothermie sei eine extrem interessante Energie, sagte Hodgers. Sie sei unerschöpflich und im Vergleich zu anderen Energiequellen sehr sauber. Gut genutzt könnte die Geothermie laut Hodgers bis zu zwei Drittel des Wärmebedarfs des Kantons Genf decken. Die Entwicklung dieser Technik sei deshalb unverzichtbar, um sich von den fossilen Energien, die heute 75 Prozent des Genfer Energiekonsums ausmachten, zu lösen. (sda/aes)