09:53 KOMMUNAL

Asylbewerber dringend gesucht

Teaserbild-Quelle: Wisi (CC BY-SA 3.0)

Weil die Asylunterkunft schlecht belegt ist, drohen der Gemeinde Wilen TG hohe Kosten. Sie geht nun einen unorthodoxen Weg: Gemeinsam mit dem Kanton wurden alle Gemeinden des Kantons angeschrieben, doch bitte ein paar Flüchtlinge nach Wilen zu schicken.

Wilen TG

Quelle: Wisi (CC BY-SA 3.0)

Wenn nicht bald mehr Asylsuchende nach Wilen TG kommen, wird es für die Gemeinde teuer.

Wie so viele Gemeinden, musste sich auch Wilen TG in letzter Zeit Gedanken darüber machen, wo man zusätzliche Asylbewerber unterbringen könnte. Für 30 000 Franken kaufte man schliesslich von einem Alterszentrum in der Region zehn nicht mehr benötigte Wohncontainer. Zusammen mit dem Transport und dem Aufbau Schlug die Aktion mit 250 000 Franken zu Buche. Da Thurgauer Gemeinden pro Asylbewerber und Tag gut 40 Franken erhalten, sollte der investierte Betrag innert acht Jahren wieder zurück in die Gemeindekasse fliessen.

Doch nun fehlen die Bewohner der Unterkunft. Mindestens zehn Asylsuchende müssten im Durchschnitt in Wilen untergebracht sein, damit die Rechnung für die Gemeinde aufgeht. Im Moment sind es allerdings nur sieben. Erhöht sich diese Zahl nicht, müssen die Wilener Steuerzahler für den Fehlbetrag aufkommen.

Appell an alle Thurgauer Gemeinden

Daher griff der Gemeinderat letzten Monat zu einem ungewöhnlichen Mittel, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet: Gemeinsam mit dem Thurgauer Amt für Asylwesen wurden alle Sozialämter und Gemeindepräsidenten des Kantons angeschrieben. «Falls Sie sich Gedanken machen, Ihre Unterkunft zu schliessen oder auch aus anderen Gründen Bedarf haben, sind wir gerne bereit, zusätzlich 1 bis 7 männliche Asylsuchende aufzunehmen», steht geschrieben.

Die Resonanz war nicht überwältigend, nur eine Thurgauer Gemeinde habe sich eine Woche nach dem Aufruf bei Gemeindepräsident Kurt Enderli gemeldet. Diese hätte drei Asylsuchende an Wilen abzugeben. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht: Flüchtlinge können nicht einfach so von einer Gemeinde in die andere verschoben werden. In einem Vertrag muss vereinbart werden, dass die Asylsuchenden weiterhin bei der ursprünglich zugeteilten Gemeinde registriert sind. Diese müsste zahlen, falls der Flüchtling zu einem Fürsorgefall würde. (aes)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Maagtechnic AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.