Adieu analog: Amtsblatt des Kantons St. Gallen wird digital
Das Amtsblatt des Kantons St. Gallen wird ab Juni 2019 nur noch in digitaler Form publiziert. Ob die St. Galler Gemeinden ihre Amtsblätter weiterhin analog veröffentlichen oder ebenfalls umsteigen, entscheiden diese selbst.
Quelle: Amtsblatt des Kantons St. Gallen (Screenshot)
Die Stunden des analogen Amtsblatts des Kantons St. Gallen sind gezählt.
Das St. Galler Amtsblatt wird digital, zumindest die Publikation des Kantons. Dafür hat die Staatskanzlei des Kantons St. Gallen den Auftrag für die Einführung einer elektronischen Publikationsplattform der Somedia Production AG vergeben, wie die Churer Tochterfirma des Medienunternehmens Somedia mitteilt.
Fünfjähriger Auftrag
Im offenen Ausschreibungsverfahren nach GATT/WTO und gemäss Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen des Kantons St. Gallen hat sich die Somedia Production AG durchgesetzt. Laut Philipp Egger, Leiter Informatik und Organisation der Staatskanzlei, hat sich das Angebot aufgrund der Gewichtung der Zuschlagskriterien als wirtschaftlich günstigstes erwiesen.
Der Zuschlag umfasst die Konzeption, die Realisierung und den Betrieb der elektronischen Publikationsplattform. Insgesamt belaufe sich der Auftrag auf 520'300 Franken, mit einer Vertragslaufzeit von fünf Jahren, wie Egger gegenüber dem Mediendienst Klein Report erklärte.
Bündner Lösung
Die von der Somedia Production AG angebotene Internet-Applikation «DIAM» wurde ursprünglich in enger Zusammenarbeit mit und für den Kanton Graubünden entwickelt. «DIAM» ist seit 2016 im Einsatz und hat das gedruckte Kantonsamtsblatt in Graubünden abgelöst.
Ab Juni 2019 steht «DIAM» nun auch für den Kanton St.Gallen und die St.Galler Gemeinden zur Verfügung. Die analoge Version des kantonalen Amtsblatts wird eingestellt. Ob sie ihr kommunales Publikationsorgan ebenfalls von analog auf digital umstellen, darüber entscheiden die Gemeinden selbst.
Die bisherige Print-Publikation des Amtsblattes habe den Kanton jährlich rund 270'000 Franken gekostet, so Egger gegenüber Klein Report. Für den Betrieb der Online-Plattform rechne man noch mit rund 70'000 Franken. (nsi/mgt)