Aargau und Solothurn führen Notfalltreffpunkte ein
Um die Sicherheit der Bevölkerung zu erhöhen, führen die Kantone Aargau und Solothurn sogenannte Notfalltreffpunkte in allen Gemeinden ein. Bei ausserordentlichen Ereignissen dienen sie als Anlaufstelle und Besammlungsort für eine mögliche Evakuierung.
Quelle: Kanton Aargau
Anlaufstelle und Besammlungsort bei aussergewöhnlichen Ereignissen: Die Kantone Aargau und Solothurn richten in allen Gemeinden Notfalltreffpunkte ein.
«Im Hinblick auf die Bewältigung ausserordentlicher Ereignisse ist nicht nur eine vorausschauende und sorgfältige Planung wichtig, sondern auch, dass die Bevölkerung im Ernstfall die für sie relevanten Informationen erhält», sagt Regierungsrätin Franziska Roth, Vorsteherin des Aargauer Departements Gesundheit und Soziales, zur Bedeutung der Notfalltreffpunkte.
Im Ereignisfall ist es möglich, dass die elektronische Kommunikationsinfrastruktur – Festnetztelefon, Mobilnetz, Internet, Radio- und TV – ausfällt. Darum hat der Aargauer Bevölkerungsschutz zusammen mit dem Kanton Solothurn und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz ein Konzept für Evakuation und Notkommunikation in ausserordentlichen Ereignissen erarbeitet. Dieses sieht Notfalltreffpunkte im ganzen Kantonsgebiet vor. «Die Notfalltreffpunkte sind in den Gemeinden künftig Dreh- und Angelpunkt für Hilfeleistungen bei Katastrophen und in Notlagen», so Dieter Wicki, Leiter der Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz und Chef des Kantonalen Führungsstabs (KFS) im Aargau.
«Es geht darum, dass wir für Szenarien wie einen Staudammbruch, einen KKW-Unfall, eine Trinkwasserverschmutzung oder grossflächigen Stromausfall noch besser vorbereitet sind», sagt Wicki. «So ist es beispielsweise auch möglich, dass die Bevölkerung bei einem weitreichenden Stromausfall über den Notfalltreffpunkt die Feuerwehr alarmieren oder eine Ambulanz aufbieten kann.»
Bei einer grossflächigen Evakuierung ist geplant, Notfalltreffpunkte als Besammlungsort für den Bevölkerungsteil zu nutzen, der sich nicht eigenständig in Sicherheit bringen kann. Die insgesamt rund 300 Notfalltreffpunkte sind flächendeckend in allen Gemeinden verteilt und sollen für alle Einwohner in Gehdistanz erreichbar sein.
Die Notfalltreffpunkte sind innerhalb einer Stunde funktionsfähig und so ausgerüstet, dass der Betrieb durch die örtliche Zivilschutzorganisation über mehrere Tage rund um die Uhr aufrechterhalten werden kann.
Prägnante Markierung
In Absprache mit den Gemeinden haben die Regionalen Führungsorgane (RFO) in jeder Gemeinde des Kantons Aargau einen oder mehrere Notfalltreffpunkte an die Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz (AMB) gemeldet. Als Notfalltreffpunkte wurden der Bevölkerung bekannte und markante Infrastrukturen der Gemeinde oder von Privaten gewählt.
Die ausgewählten Gebäude werden mit einer prägnanten Signaltafel mit dem Logo des Notfalltreffpunkts markiert (siehe Bild). Eine wichtige Massnahme, um die Notfalltreffpunkte für die ganze Bevölkerung sichtbar zu machen.
Eine Informationsbroschüre zum Notfalltreffpunkt wird voraussichtlich im Frühjahr 2019 an alle Aargauer Haushalte verschickt. Die Informationsbroschüre orientiert im Bedarfsfall über die Lage der Notfalltreffpunkte in der Gemeinde. Die gemeindespezifischen Broschüren werden rechtzeitig auf die Lancierung auch online verfügbar sein.
Zur Stellungnahme bei den Gemeinden
Das Konzept für die Notfalltreffpunkte ist Bestandteil des Projekts Evakuation und Notkommunikation, das aktuell gemäss Vorgaben des Bundes entwickelt wird. Die Planung und Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Regionalen Führungsorganen (RFO). Standorte, Informationsbroschüren und Konzepte liegen derzeit den Gemeinden zur Stellungnahme vor. Die Einrichtung und Kennzeichnung der Treffpunkte ist im Frühjahr 2019 geplant.
Finanziert wird das für den Betrieb der Notfalltreffpunkte benötigte Material über Zivilschutz-Ersatzbeiträge. (mgt/aes)