65 Prozent wollen schnellere Energiewende
Ein Jahr nach der Volksabstimmung zum Energiegesetz wünschen sich 65 Prozent der Schweizer mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Jeder Zweite fordert zudem, ein festes Datum für den beschlossenen Atomausstieg zu setzen.
Quelle: Axpo
63 Prozent der Befragten Schweizer möchten den Anteil der Wasserkraft noch deutlich ausbauen (im Bild: Pumpspeicherkraftwerk Linth-Limmern GL).
Mit deutlicher Mehrheit hat sich die Schweizer Bevölkerung im Mai 2017 für das neue Energiegesetz ausgesprochen. Laut der Umfrage «Energie-Trendmonitor 2018» des Haus- und Systemtechnikanbieters Stiebel Eltron, für die 1000 Schweizer bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden, sind heute hierzulande aber 55 Prozent grundsätzlich unzufrieden damit, wie die Energiewende vorankommt.
So wird beispielsweise gefordert, den Anteil von grünem Strom zügig auszubauen: 63 Prozent der Befragten möchten den Anteil der Wasserkraft noch deutlich erhöhen. Laut dem Bundesamt für Energie wurden in der Schweiz 2016 bereits 62 Prozent der Steckdosen mit erneuerbaren Energien versorgt - 56 Prozent davon aus Grosswasserkraftwerken.
Gleichzeitig bemängelt die Mehrheit der Bevölkerung (51 Prozent), dass kein Abschalttermin für die Kernkraftwerke festgesetzt ist. Der Grund: Das seit Januar geltende Energiegesetz verbietet nur den Bau neuer Atomkraftwerke - die alten Meiler dürfen auf unbestimmte Zeit am Netz bleiben, solange sie als «sicher» eingestuft sind.
Schweizer sind selbstkritisch
In Sachen Energie zeigen sich die Verbraucher auch selbstkritisch: 64 Prozent meinen, die Endverbraucher seien noch zu verschwenderisch. «Die Energiewende wird ganz entscheidend von den Privathaushalten gestaltet», sagt Paul Stalder, Geschäftsführer Stiebel Eltron Schweiz. Über 40 Prozent des Energieverbrauchs fällt im Gebäudebereich an. (mgt/aes)