Vogelzählung 2024: Spatzen in der Schweiz am weitesten verbreitet
An einer «Volkszählung» von Vögeln in Gärten und Parks in der Schweiz haben Freiwillige über 10’000 Vögel gezählt. Am häufigsten wurden dabei Hausspatzen gesichtet, gefolgt von Kohlmeisen und Blaumeisen, wie der Organisator Birdlife Luzern am Sonntag mitteilte.
Quelle: Fritz Sigg
Erneut war der Haussperling der häufigste Wintervogel in Schweizer Dörfern und Städten.
Gegen 400 Freiwillige zählten im Rahmen der Aktion «Stunde der Wintervögel» zwischen Donnerstag und Sonntag insgesamt 81 verschiedene Vogelarten. Gemäss Zwischenbilanz sei der Haussperling auch 2024 der häufigste Wintervogel in Schweizer Dörfern und Städten, heisst es in der Mitteilung.
Damit bleibt der Spatz wie bereits in den vergangenen vier Jahren an der Spitze der meistgezählten Vogelarten – dieses Jahr wurden 1738 Spatzen in rund 65 Prozent der Gärten gezählt. Laut Birdlife Luzern ist diese Entwicklung erfreulich, da der vertraute Spatz in den umliegenden Ländern immer mehr aus Gärten und Parks verschwindet.
Auch seltenere Wintergäste wie Zippammer, Rotdrossel oder Mittel- und Grauspecht wurden bei der Vogelzählung gemeldet. Anwesend waren zudem auch Kurzstreckenzieher wie Girlitz, Bachstelze und Hausrotschwanz. Diese verbringen den Winter hauptsächlich im Mittelmeerraum, harren aber dank milder Winter zunehmend in der Schweiz aus.
40 Vögel pro Garten
Laut Birdlife Luzern wurden dieses Jahr pro Garten rund 40 Vögel beobachtet und damit ähnlich viele wie in den Vorjahren. Im Vergleich zu den Nachbarländern ist diese Anzahl laut der Organisation überdurchschnittlich. Das hänge auch damit zusammen, dass in der Schweiz Schwarmvögel wie die Alpendohle oder Lachmöwe im Winter oft im Siedlungsraum anzutreffen seien.
Quelle: Michael Gerber
Im Rahmen der «Stunde der Wintervögel» wurden auch eher seltene Wintergäste entdeckt, wie die Zippammer.
In rund 90 Prozent der Gärten wurde die Kohlmeise mit 1074 Exemplaren entdeckt. Beinahe ebenso weit verbreitet ist mit 84 Prozent die Blaumeise mit 969 gezählten Vögeln. Auch die Amsel scheint wieder weiter verbreitet zu sein: Diese verzeichnete vor einem Jahr mit 75 Prozent noch einen Rückgang und wurde 2024 wieder in 80 Prozent der Gärten beobachtet.
Mehr Bergfinken beobachtet
Weiter wurden im aktuellen Jahr auch mehr Bergfinken gemeldet. Diese haben ihren Schlafplatz laut Mitteilung derzeit im Kantonsgrenzgebiet Luzern–Bern bei St. Urban. Der Massenflug zeige eindrücklich, wie wichtig die Verfügbarkeit von Futter für die Tiere sei. Vielfältige Gärten, Parks und weitere Grünanlagen würden zum Nahrungsangebot in der kühlen Jahreszeit beitragen.
Die Aktion «Stunde der Wintervögel» wurde 2024 zum fünften Mal durchgeführt. Zeitgleich wurde die Vogelzählung auch in Deutschland, Österreich und Tschechien durchgeführt. Die Ergebnisse der aktuellen Vogelzählung in der Schweiz sind auf dem Meldeportal stunde-der-wintervoegel.ch einsehbar.(pb/mgt/sda)