Verkehr kostete im 2021 die Schweizer Volkswirtschaft 102 Mia. Franken
Der Verkehr verursachte 2021 in der Schweiz über 100 Milliarden Franken volkswirtschaftliche Kosten. Dies zeigen aktuelle Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS). Dieser Betrag umfasst Ausgaben für die Verkehrsmittel und die Infrastrukturen aber auch Unfall-, Umwelt- und Gesundheitskosten. Weil das Jahr unter dem Einfluss der Covid-Pandemie stand, lagen die Kosten 5 Prozent unter jenen des «Vor-Covid-Jahrs» 2019.
Konkret hatte der motorisierte Verkehr auf der Strasse, der Schiene, in der Luft und zu Wasser in der Schweiz 2021 volkswirtschaftliche Kosten von gesamthaft 102,4 Milliarden Franken zur Folge oder laut BFS rund 12 000 Franken pro Kopf der Bevölkerung. Drei Viertel der Kosten entfielen auf den Personenverkehr, ein Viertel auf den Güterverkehr.
Am teuersten war die Strasse mit 81% - hier wurde allerdings auch mit Abstand am meisten Verkehr abgewickelt (74% der Personenkilometer respektive 56% der Tonnenkilometer). Die Kostenanteile des Schienenverkehrs lagen bei 13%, jene des Luftverkehrs bei 6% und jene der Schifffahrt 0,5%.
Ausbau und Unterhalt verursachten 15 Prozent der Kosten
Während der Ausbau und Unterhalt der Verkehrsinfrastruktur über alle Verkehrsträger hinweg mit 15% vergleichsweise tief lag, bildeten die Aufwendungen für die Anschaffung, den Betrieb und den Unterhalt der Verkehrsmittel mit 54% den mit Abstand grössten Kostenblock. Verkehrsbedingte Umwelt- und Gesundheitsschäden waren für 21% der Gesamtkosten verantwortlich und Verkehrsunfälle für 10%.
Separat betrachtet hatten die Strasseninfrastrukturkosten 2021 Aufwendungen von 7,8 Milliarden Franken (ohne Fuss- und Veloverkehr) zur Folge. Der grösste Teil davon - oder 5,7 Milliarden Franken - lässt sich laut BFS der private motorisierte Personenverkehr zuschreiben. Es folgen der Güterverkehr mit 1,9 Milliarden und der öffentliche Strassenverkehr mit 0,5 Milliarden Franken.
Verglichen mit 2019, dem Jahr vor Beginn der Covid-Pandemie, lagen die Verkehrskosten 2021 insgesamt 5% tiefer. Besonders ausgeprägt war das Minus im Luftverkehr mit 43%, während die Kosten des motorisierten Strassenverkehrs 2021 nur geringfügig niedriger als 2019 (-2%) sind und jene des Schienenverkehrs nahezu unverändert (+0,5%). (mai/mgt)
Hier geht es zum Bericht Kosten und Finanzierung des Verkehrs 2021.
Verkehrsunternehmen schrieben 2021 Verluste in Milliardenhöhe
Die Verkehrsunternehmen schrieben 2021 aufgrund der pandemiebedingten Einbrüche bei den Passagierzahlen zum Teil hohe Verluste (-1,1 Milliarden im Luftverkehr und -0,6 Milliarden im Schienenverkehr). Dies bedeutet: Weil sie ihre Auslagen 2021 nicht vollständig auf ihre Kundschaft überwälzen konnten, mussten die Verkehrsunternehmen selbst einen beträchtlichen Teil der Verkehrskosten tragen.
In der Folge lagen die Anteile der Nutzerfinanzierung 2021 bei den kollektiven Verkehrsformen erheblich tiefer als in den Jahren vor der Pandemie: Im öffentlichen Strassenverkehr übernahmen 2021 die Nutzer 31% aller Kosten selbst (2019: 34%), im Schienenverkehr 35% (2019: 42%) und im Luftverkehr 41% (2019: 53%). Beim privaten Strassenverkehr betrug die Nutzerfinanzierung 74% (2019: 73%).
Weitere Kostenträger neben den Verkehrsnutzern und den Verkehrsunternehmen sind der Staat sowie die Allgemeinheit respektive am Verkehr unbeteiligte Personen, die unter dessen negativen Auswirkungen zu leiden haben. (mgt/mai)