Über 3000 Jahre altes Bronzeschwert in Nördlingen gefunden
Kürzlich fanden Archäologen in der Stadt Nördlingen in Bayern ein über 3000 Jahre altes Bronzeschwert, das aussergewöhnlich gut erhalten ist. Die Waffe datiert vorläufig an das Ende des 14. Jahrhunderts v. Chr., also in die mittlere Bronzezeit.
Quelle: Archäologie-Büro Dr. Woidich/Sergiu Tifui
Wurde in Nördlingen gefunden: Ein Bronzezeitliche Schwert.
Schwertfunde aus dieser Epoche seien selten, hiess es unlängst in einer Mitteilung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Diese würden entweder aus im 19. Jahrhundert gezielt geöffneten Grabhügeln stammen oder seien als einzelne, mutmassliche Opferfunde aufgetaucht.
Das in der Stadt Nördlingen in Bayern entdeckte Schwert stammt aus einem Grab, in dem kurz nacheinander drei Personen mit reichen Bronzebeigaben bestattet wurden: ein Mann, eine Frau und ein Jugendlicher. Ob diese in miteinander verwandt waren, ist derzeit noch nicht klar.
Bronzeschwert mit achteckigem Griff
Weiter handelt es sich beim Fund um einen Vertreter der bronzenen Vollgriffschwerter, dessen achteckiger Griff vollständig aus Bronze besteht. Die Herstellung solcher Achtkantschwerter ist gemäss Mitteilung aufwändig, da der Griff über die Klinge gegossen wird. Die Verzierung der Waffe ist über eine Einlage und mittels Punzen hergestellt.
Während es zwei echte Nieten gibt, wird ein anderes Nietenpaar gemäss Mitteilung nur angedeutet. Trotz des Herstellungsaufwandes und fehlender Hiebspuren sei davon auszugehen, dass es sich um eine echte Waffe handelte, so das Landesamt. Der Schwerpunkt im vorderen Teil der Klinge deute auf eine überwiegend auf Hiebe ausgerichtete Ausbalancierung hin.
Gemäss Mitteilung datiert das Schwert vorläufig an das Ende des 14 Jahrhunderts v. Chr., also in die mittlere Bronzezeit.
Quelle: Archäologie-Büro Dr. Woidich/Sergiu Tifui
Beim Fund handelt es sich um einen Vertreter der bronzenen Vollgriffschwerter, dessen achteckiger Griff vollständig aus Bronze besteht.
Sehr seltener Fund
Hinsichtlich solcher Achtkantschwerter ist laut Mitteilung schon früh aufgefallen, dass es zwei getrennte Verbreitungsschwerpunkte gibt: Einerseits den süddeutschen Raum, andererseits Norddeutschland und Dänemark.
Ein Vergleich der Gusstechniken und der Verzierung zeige, dass es sich bei den Achtkantschwertern im Norden offenbar zum Teil um Nachbauten süddeutscher Form handelt. Andere Stücke könnten wiederum echte Importe oder das Produkt von «Wanderhandwerkern» sein.
«Noch muss das Schwert und die Bestattung untersucht werden, damit unsere Archäologen diesen Fund genauer einordnen können», wird Generalkonservator Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in der Mitteilung zitiert. Schon jetzt lasse sich aber sagen, dass der Erhaltungszustand aussergewöhnlich sei. «Ein Fund wie dieser ist sehr selten». (mgt/pb)
Quelle: Archäologie-Büro Dr. Woidich/Sergiu Tifui
Die Herstellung solcher Achtkantschwerter ist aufwändig, da der Griff über die Klinge gegossen wird. Die Verzierung der Waffe ist über eine Einlage und mittels Punzen hergestellt.
Quelle: Archäologie-Büro Dr. Woidich/Sergiu Tifui
Das Schwert stammt aus einem Grab, in dem kurz nacheinander drei Personen mit reichen Bronzebeigaben bestattet wurden.