Studie: Flutlicht vertreibt Fledermäuse
Flutlicht in der Nähe historischer Gebäude in denen Fledermäuse hausen, kann den kleinen Tieren das Leben schwer machen. Weil sie die künstliche Beleurchtung nicht vertragen, müssen sie sich einen neuen Schlafplatz suchen – und schliesslich dezimiert sich ihre Population. Dies ist das Resultat einer schwedisch-spanischen Studie.
Weil es in Schweden kaum Höhlen gibt, leben die meisten Fledermäuse in den Türmen und Glockenstühlen der alten Kirchen, vor allem in ländlichen Gebieten. Aber die in den vergangenen Jahrzehnten um die historischen Gebäude erbauten Flutlichtanlagen vertreiben Tiere, die einen Schlafplatz suchen. Das künstliche Licht hat einen grossen Einfluss auf die Population der fliegenden Kerle. Dies stellten Jens Rydell von der Universität von Lund, Johan Eklöf von Graptolit Ord och Natur und Sonia Sánchez-Navarro von der spanischen Estación Biológica de Doñana-CSIC in einer Studie fest, nachdem sie die Anzahl Kirchenfledermäuse der vergangenen Jahrzehnte verglichen haben.
Bereits in den 80er-Jahren hatte Rydell hat die Grösse der Fledermauspopulationen in Gotteshäusern unter die Lupe genommen. Im Rahmen der aktuellen Studie hat er wieder einige der damals besuchten Kirchen aufgesucht, um den Bestand der Fledermäuse zu zählen. Die Forscher kamen zur Einsicht, dass die Anzahl der Fledermäuse, die in Türmen ohne Lichtanlage leben, ungefähr im gleich gross geblieben ist. In den Kirchen, die eine Lichtanlage von allen vier Seiten haben, sind gar keine Fledermäuse mehr zu finden.
Deshalb raten Rydell und seine Kollegen, jeweils eine Wand unbeleuchtet zu lassen. Am besten sei die Seite, die Bäumen am nächsten sei. (mai/mgt)