Schweizerische Nationalbank senkt Leitzins um 0,25 Prozentpunkte
Die Schweizerische Nationalbank hat beschlossen, ab morgen den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent zu senken. Die deutlich gesunkene Inflation und die Aufwertung des Frankens veranlasste die SNB zu diesem Schritt. Die Zinssenkung unterstützt auch die wirtschaftliche Entwicklung.
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Bei moderater Inflation dient die Leitzinssenkung der Ankurbelung der Konjunktur.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte die Märkte überrascht haben. Als eine der der ersten Notenbanken reduziert sie den Leitzins und leitet mit diesem Schritt die Zinswende ein. Der sogenannte SNB-Leitzins wird um 0,25 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent gesenkt, wie die SNB in ihrer Mitteilung zur geldpolitischen Lagebeurteilung schreibt. Die Zinssenkung unterstützt auch die wirtschaftliche Entwicklung.
Teuerung im Bereich Preisstabilität
Die Teuerung in der Schweiz ist seit über einem Jahr rückläufig und lag zuletzt im Februar bei tiefen 1,2 Prozent. Der jüngste Rückgang der Inflation war laut der SNB auf eine geringere Teuerung bei den Waren zurückzuführen. Zurzeit werde die Inflation vor allem von der Teuerung der inländischen Dienstleistungen bestimmt. Und diese erreichte Preisstabilität sei auch mit dem auf 1,50 Prozent gesenkten Leitzins nicht mehr gefährdet, betonten die Währungshüter am Donnerstag.
So geht die SNB in ihrer neusten Prognose davon aus, dass die Inflation 2024 bei durchschnittlich 1,4 Prozent zu liegen kommt. Und auch für 2025 und 2026 werden nur Werte von 1,2 und 1,1 Prozent erwartet. Die Bekämpfung der Inflation über die letzten zweieinhalb Jahre sei also wirksam gewesen, resümierte die SNB. Die Nationalbank setzt Preisstabilität mit einer Teuerung von maximal 2 Prozent gleich.
Entwicklung des Frankens unterstützt Inflationsbekämpfung
Mit ihrer ersten Zinssenkung seit Januar 2015, als der Euro-Mindestkurs aufgehoben wurde, berücksichtige die SNB aber nicht nur den verminderten Inflationsdruck. Auch die reale Aufwertung des Schweizer Frankens spiele eine Rolle. Denn mit einer stärkeren heimischen Währung wird weniger Inflation aus dem Ausland importiert. Und die SNB sei weiter bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein.
Verkäufe von Euro, Dollar und anderen Währungen sollten den Franken zwecks Inflationsbekämpfung stärken. In der Tat hat die SNB in der Vergangenheit ihren sehr hohen Devisenberg etwas abgetragen. Im Jahr 2023 wurden Devisen im Gegenwert von fast 133 Milliarden Franken verkauft. Die Zinssenkung unterstütze aber auch die wirtschaftliche Entwicklung, betonte die SNB weiter. Beim heimischen Wirtschaftswachstum für 2024 ist die Notenbank gar leicht optimistischer geworden.
Globale Konjunktur als Hauptrisiko
Die Währungshüter betonten aber, dass die schwache Nachfrage aus dem Ausland und die reale Aufwertung des Frankens dämpfend wirkten. Zudem sei die Prognose mit bedeutenden Unsicherheiten behaftet. Das Hauptrisiko dabei sei eine schwächere konjunkturelle Entwicklung im Ausland. Und die Inflation könnte in einigen Ländern länger erhöht bleiben und deshalb dort eine straffere Geldpolitik als erwartet erfordern.
Ebenso könnten die geopolitischen Spannungen zunehmen, wie die SNB in der Lagebeurteilung schreibt. Am Hypothekar- und Immobilienmarkt habe die Dynamik über die letzten Quartale spürbar abgenommen, Verwundbarkeiten an diesen Märkten bestünden aber nach wie vor. (awp/sda/mgt/sts)