Schweiz: 2019 war ein Jahr der Erdbeben
Letztes Jahr hat die Erde in der Schweiz und im angrenzenden Ausland doppelt so gebebt wie im langjährigen Durchschnitt. Dies meldet der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich.
Quelle: Karl Jauslin
1356 wurde Basel von einem Erdbeben heimgesucht, die Katastrophe gilt bis heute als das schlimmste Erdbeben in der Schweiz. Das Bild stammt vom Basler Historienmaler Karl Jauslin (1842-1904).
Zu beinahe 50 der insgesamt 1670 aufgezeichneten Erdstösse seien fünf oder mehr Verspürtmeldungen aus der Bevölkerung eingegangen. Allerdings hält der SED auch fest, dass eine derart hohe Erdbebenaktivität zwar selten ist, aber weder unerwartet ist noch ein Hinweis auf eine erhöhte Erdbebengefährdung in den nächsten Monaten und Jahren darstellt.
Erdbeben treten in der Schweiz oft in Form von Sequenzen oder vielmehr in Form von sogenannten Erdbebenschwärmen auf, dies sind mehrere Beben, die sich zeitlich an einem bestimmten Ort häufen. Für Menschen spürbare Beben weisen in der Regel eine Magnitude von 2.5 oder mehr auf. Eine ähnliche Häufung von wahrnehmbaren Beben ist laut dem SED letztmals 1964 aufgetreten: Damals besorgte während mehrerer Monate eine Erdbebensequenz mit Magnituden von bis zu 5.3 die Bevölkerung bei Sarnen OW.
Die Mehrheit der Beben stand 2019 im Zusammenhang mit fünf aktiven Erdbebensequenzen, das sind Häufungen von Beben im selben Zeitraum an einem bestimmten Ort. Eine solche Sequenz fand im Wallis statt, zwischen Anzère und dem Sanetschpass. Die vier übrigen ereigneten sich im Grenzgebiet zur Schweiz bei Courmayeur (I), Novel (F), Konstanz (D) und Chamonix (F). Eine
Magnitude 4,2 bei Novel
Das grösste Beben des Jahres – es hatte eine Magnitude von 4.2 – ereignete sich Ende Mai als Teil des Erdbebenschwarms bei Novel (F). Aus der Bevölkerung erreichten den SED alleine zu diesem Ereignis 600 Verspürtmeldungen.