06:47 VERSCHIEDENES

Roboter ist wie eine Meeresschildkröte im Sand unterwegs

Teaserbild-Quelle: U.S. Fish and Wildlife Service Southeast Region, Albert Hering, Gemeinfrei

Kleine Meeresschildkröten, die aus ihrem im Sand vergrabenen Ei kriechen, lieferten Nick Gravish und Shivam Chopra von der University of California in San Diego die Vorlage für einen bionischen Roboter, der sich auf Sand fortbewegen, in ihm abtauchen und dann zum Beispiel um Bodenverunreinigungen aufspüren kann.

Junge Meerschildkröte am Strand

Quelle: U.S. Fish and Wildlife Service Southeast Region, Albert Hering, Gemeinfrei

Das künstliche Helferlein ist gerade Mal 25,6 Zentimeter lang und 5,1 Zentimeter breit. Sein stromlinienförmiger Körper ist mit einem Planetengetriebemotor, einer Batterie sowie Steuerelektronik ausgerüstet. Unterhalb des Kopfes ist links und rechts ein Arm mit mehreren Gelenke angebracht, sodass sich der Roboter mittels Bewegungen, die an Brustschwimmen erinnern, aus dem Sand ausgraben und in ihm eingraben kann. Die Arme erfüllen dabei eigentlich denselben Zweck wie die Vorderbeine einer Schildkröte. Derweil sorgen die Höhenruder auf seinem Kopf dafür, dass der kleine Bot beim Abtauchen unten bleiben kann.

130 Millimeter tief in den Sand abtauchen

«Tauchen» kann der Roboter bis zu einer Sandtiefe von rund 130 Millimetern, wo er mit einer Geschwindigkeit von etwa vier Metern pro Stunde unterwegs ist. Je nach Schub der Beine kann er sich auch nach links und rechts bwegen. Gesteuert wird er über WLAN. Während die Höhenruder noch unbeweglich sind, sollen sie bei einer weiteren Variante des Bots beweglich sein, sodass er tiefer im Grund unterwegs sein oder je nachdem auch seine Nase aus dem Sand stecken kann. Sollte der Sand grobkörniger werden, passt er die Kraft seiner Bewegungen an. Liegen Hindernisse wie Steine im Weg,  umgeht er sie automatisch aus und sucht nach weichem Sand, durch den er «schwimmen» kann.

Laut den Forschern sollen die Nachkommen des kleinen Roboters für die Inspektion gefüllter Getreidesilos eingesetzt werden können, bei der Suche nach Bodenverunreinigungen helfen, bei Such- und Rettungsmissionen unterstützen oder aber für die Erkundung des oberflächennahen Bereichs ferner Himmelskörper eingesetzt werden. (mgt/mai)

 

Video der Jacob School News der University of California in San Diego zum Projekt.

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