Lumineszierende Pflanzen: Erleuchtung für Forschung und Garten?
Leuchtende Blumenbeete im Park? Laut einem internationalen Forscherteam könnte dies dereinst möglich sein. Bei der Entwicklung leuchtender Pflanzen ist ihnen ein weiterer Schritt gelungen: Mit einem Pilz-Gen lassen sie Pflanzen heller leuchten, als dies bisher bereits war.
Neu sind gentechnisch veränderte Pflanzen mit Lichteffekten nicht. Bislang hat die Wissenschaft dafür allerdings ein Enzym verwendet, das zwar Glühwürmchen zum Leuchten bringt, Pflanzen aber eher schimmern lässt.
Das Team um Karen Sarkisjan vom London Institute of Medical Sciences und Ilja Jampolski vom Moskauer Unternehmen Planta LLC haben mit einem anderen Mittel für pflanzliche Leuchtkraft gesorgt: Sie setzten Tabakpflanzen Pilz-DNA ein. Dabei setzten sie auf ein Molekül bei Pilzen oder sogenannte Kaffeesäure, das Pflanzen zur Bildung von Zellwänden benötigen. Kaffeesäure kann mit Hilfe vier spezieller Enzyme Licht erzeugen. – Die Forscher hatten herausgefunden, dass diese Fähigkeit der Pilzen nicht derjenigen von Glühwürmchen und Co. ähnelt, sondern der von Pflanzen.
Das Innere von Pflanzen untersuchen
Die Licht spendenden Gewächse lassen sich laut den Forschern vor allem für die Wissenschaft nutzen. Zum Beispiel um die Prozesse im Innern von Pflanzen besser beobachten zu können. Die natürliche Lichtproduktion wirkt sich laut den Forschern nicht auf die Gesundheit der Pflanzen aus. Zudem können mit Pilz-DNA versehene Pflanzen während ihres gesamten Lebens leuchten.
Wenn auch eine hübsche Vorstellung - für Strassenbeleuchtung können Pflanzen mit Pilz-DNA nicht eingesetzt werden. Das Licht, dass sie spenden, dürfte zu gering sein. Allerdings stellen sich die Wissenschaftler vor, dass ihre Entdeckung auch ästhetischen Zwecken dienen kann: als leuchtende Zierpflanzen. Schliesslich gehe von ihrer Lebensenergie eine „angenehme grüne Aura“ aus. (mai/mgt/sda)
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