Kunst am Bau in Emmen: Wandinstallationen und Trompe-l'Œil-Effekte
Das künftige kantonale Verwaltungsgebäude in Emmen LU am Seetalplatz soll künstlerisch ausgestaltet werden. Für dieses «Kunst am Bau»-Projekt wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, den Christian Herter und Nils Nova mit ihren Arbeiten «Remix» und «Tautologisch – Antonym» gewonnen haben.
Quelle: Kanton Luzern
Wer das Verwaltungsgebäude betritt, begegnet einer Sammlung von alltäglichen Gegenständen auf den Wänden.
In Emmen entsteht ein neues kantonales Verwaltungsgebäude, das KVSE. Der Kanton Luzern nimmt das Objekt zum Anlass, um Luzerner Kunstschaffende zu fördern. Der Eingangsbereich, Foyers und Aussenräume sollen neugestaltet werden. Gesucht werden Ideen für die künstlerische Mitgestaltung des KVSE. Insgesamt stehen maximal 500'000 Franken zur Verfügung, so der Kanton.
Im Mai wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Die Jury wählte
Ende September zwei Projekte zur Ausführung aus: Das Projekt «Remix» von
Christian Herter für die Eingangshalle des künftigen Verwaltungsgebäudes und
das Projekt «Tautologisch – Antonym» von Nils Nova für das Foyer Konferenz. Die
Arbeiten der beiden Luzerner Künstler Christian Herter und Nils Nova
überzeugten die Jury bezüglich der künstlerischen Umsetzung, dem Bezug zum Ort,
zum Gebäude, zur Architektur und zu dessen Nutzung, wie auch durch das Schaffen
einer besonderen Atmosphäre, die zur Auseinandersetzung mit den künstlerischen
Arbeiten anregt.
Quelle: Losinger Marazzi AG/Max Dudler AG
Das künftige kantonale Verwaltungsgebäude soll künstlerisch ausgestaltet werden.
Das Verwaltungsgebäude am Seetalplatz wird durch einen grosszügigen Windfang betreten. Nachts wird der verglaste Windfang zum von aussen einsehbarem Schaukasten. Die Wandinstallation «Remix» von Christian Herter macht aus dem Eingang zum Innenhof ein Portal. Die auf der Wandfläche verteilt montierten Artefakte zeichnen den Eingangsraum aus. Wer das Verwaltungsgebäude betritt, begegnet einer Sammlung von alltäglichen Gegenständen auf den Wänden. Die Sammlung der am Ort gefundenen Objekte, deren Weiterbearbeitung und Überformung, das Sortieren und in Beziehung setzen, stellen Bezüge zur Verwaltungstätigkeit, zum Bauprozess und zu den materiellen Gegebenheiten des Bauplatzes her. Wer sich mit dem für den spezifischen Ort konzipierten Kunstwerk auseinandersetzt, kann sich durch die Lektüre der an der Wand montierten Gegenstände sein eigenes Bild machen, schreibt die Jury.
Quelle: Kanton Luzern
Je nach Standort im Raum erscheinen die Wandmalereien von Nils Nova täuschend echt oder geben sich als Täuschung zu erkennen.
Das Werk von Nils Nova konzentriert sich auf das Foyer im Erdgeschoss. Der Künstler bricht die Geometrie des Grundrisses mit seiner Arbeit «Tautologisch – Antonym» auf. Nova hat die fertiggestellten Foyers fotografiert und in eine monochrome, auf den Betonwänden im Foyer applizierte Maltechnik übersetzt. So erhalten die Raumdimensionen mittels eines Trompe-l'Œil-Effekts eine perspektivische Erweiterung, teilt die Jury mit.
Das Foyer ist ein wichtiger Ort des Zusammentreffens und wird durch die künstlerische Intervention in seiner Identität gestärkt. Die Jury erkennt darin einen tiefgründigen Beitrag zur gestellten Aufgabe. Im Foyer werden, quasi als Vorbereitung der bevorstehenden Konferenzen, gewohnte Sichtweisen aufgebrochen. Die Besuchenden werden aufgefordert, zwischen Illusion und Wirklichkeit zu unterscheiden. Auch das präzise Zusammenspiel der Betonoberflächen und des Farbauftrags hat die Jury überzeugt.
Das KVSE soll im Sommer 2026 eröffnet werden. (cet)
Quelle: Kanton Luzern
Nils Nova hat die fertiggestellten Foyers fotografiert und in eine monochrome, auf den Betonwänden im Foyer applizierte Maltechnik übersetzt.