08:37 VERSCHIEDENES

Künstliches Hochwasser soll die Saane revitalisieren

Teaserbild-Quelle: Etat de Fribourg - Staat Freiburg

Der Energieversorger Groupe E hat heute ein künstliches Hochwasser der Saane ausgelöst. Betroffen ist der Abschnitt von der Staumauer von Rossens FR bis unterhalb der Staumauer von Schiffenen. Damit soll der Geschiebehaushalt des Flusses wiederhergestellt werden.

Staumauer Rossens FR

Quelle: Etat de Fribourg - Staat Freiburg

Der Energieversorger Groupe hat ein künstliches Hochwasser der Saane ausgelöst. Betroffen ist der Abschnitt von der Staumauer von Rossens FR (Bild) bis unterhalb der Staumauer von Schiffenen.

Das künstliche Hochwasser ist bereits in vollem Gange. In der Nacht auf Dienstag wurden die beiden Schleusen der Staumauer von Rossens ab 2.00 Uhr schrittweise geöffnet. Laut einer Mitteilung des Kantons Freiburg beträgt der maximale Durchfluss 220 Kubikmeter Wasser pro Sekunde – was beinahe dem Hundertfachen der regulären Abflussmenge entspricht.

Ab Dienstagmittag wird der Durchfluss schrittweise reduziert, gegen 20 Uhr wird er sich wieder normalisiert haben, heisst es weiter. Neben den Schleusen der Staumauer von Rossens werden auch jene der Staumauer Mageren Au in der Stadt Freiburg geöffnet, damit das Wasser abfliessen kann. Unterhalb der Staumauer von Schiffenen werde sich der Durchfluss zwar erhöhen, die Schleusen zu öffnen sei aber nicht nötig.

1200 Kubikmeter Kies aufgeschüttet

Vor der Aktion wurden im Flussbett unterhalb der Staumauer von Rossens rund 1200 Kubikmeter Kies aufgeschüttet, der zuvor aus dem Jaunbach auf Höhe von Charmey entnommen wurde. Rechne man eine weitere Aufschüttung im September hinzu, sei die Saane mit rund 2700 Kubikmeter befüllt worden, teilte der Kanton mit.

Der Plan ist nun, durch das Hochwasser und den Kies die Erosion im Flussbett der Saane nach und nach auszugleichen und für die Wiederanbindung der Auenterassen zu sorgen. Der Flussabschnitt soll damit revitalisiert und in einen möglichst naturnahen Zustand versetzt werden, um die Biodiversität zu fördern. Auch die Bedingungen für die Fische sollen verbessert werden.

Für die Saane ist das künstliche Hochwasser nicht das erste: 2016 und 2020 (siehe Tweet unten) wurden bereits entsprechende Pilotprojekte durchgeführt. Im Sommer 2021 und im Mai 2022 gab es ausserdem natürliche Hochwasser. 

Vom Flussbett fernhalten

Die Behörden mahnten die Bevölkerung zur Vorsicht und baten sie darum, sich während des Hochwassers vom Flussbett fernzuhalten. Für die Stromversorgung stellt die Aktion laut Kanton keine Gefahr dar. Die für das Hochwasser eingesetzte Wassermenge liegt demnach bei über sechs Millionen Kubikmeter. 

Das entspricht gemäss Mitteilung rund 1250 Megawattstunden Strom, also ungefähr dem Jahresverbrauch von rund 240 Haushalten. Der gesamte Energieverlust wird laut Kanton vom Bund über den durch das Bundesamt für Umwelt (Bafu) verwalteten Sanierungsfonds übernommen. (sda/pb)

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