16:00 VERSCHIEDENES

Klimawandel: Kühles Laub gegen steigende Temperaturen

Teaserbild-Quelle: Jiricek, Pixabay-Lizenz

Laubbäume könnten helfen, die Folgen des Klimawandels in Europa zu verringern. Dies, weil sie bei Hitze die Temperaturen an der Erdoberfläche klar reduzieren. Zu diesem Schluss kommt eine gemeinsame Studie von der ETH, der WSL und der Meteoschweiz.

Eiche

Quelle: Jiricek, Pixabay-Lizenz

Unter dem Blätterdachdieser Eiche dürfte es kühler sein, als unter den Ästen eines Nadelbaums.

Wer sich an heissen Sommertagen im Freien aufhält, weiss um den kühlenden Effekt von Wäldern. Allerdings gilt dies nicht für jede Art von Wald im selben Ausmass: Laubbäume verringern Oberflächentemperaturen während extremer Hitzephasen deutlich stärker als Nadelbäume. Dies stellte ein Forschungsteam der der ETH Zürich, der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und Meteoschweiz im Rahmen eine Studie fest.

Für ihre Studie erhoben die Wissenschaftler einen statistischen Vergleich von Nadel- und Laubwäldern an, der auf zeitlich und räumlich hochaufgelösten Satellitendaten basierte. Dabei zeigte sich: In  nahezu ganz Europa ist die Oberflächentemperatur von Laubwäldern je nach Region zwischen 0,5 und 1,8°C tiefer als diejenige von Nadelwäldern.

Laubbäume verdunsten mehr Wasser als Nadelbäume

„Zurückführen lässt sich der Kühlungseffekt unter anderem darauf, dass Laubbäume eine höhere Albedo aufweisen als Nadelbäume“, erklärt Jonas Schwaab, Postdoktorand am Institut für Atmosphäre und Klima (IAC). Das bedeutet, dass Laubbäume mehr Sonnenlicht reflektieren und damit weniger Energie an der Erdoberfläche in Wärme umgewandelt wird. Gemäss bereits durchgeführten Studien verdunsten Laubbäume während der Vegetationszeit im Allgemeinen mehr Wasser als Nadelbäume. Dadurch entsteht ein Kühlungseffekt.

Die Forscher weisen jedoch darauf hin, dass es weiterer Studien bedarf, um die Ursachen des beobachteten Kühlungseffektes noch besser zu verstehen. „Insbesondere sollten auch die Eigenschaften unterschiedlicher Baumarten und nicht nur generelle  Unterschiede zwischen Laub- und Nadelbäumen berücksichtigt werden“, sagt Edouard Davin, der das Forschungsprojekt leitet, in dessen Rahmen die vorliegenden Resultate veröffentlicht wurden.

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