Güterverkehr: Schiene legt erneut zu
Letztes Jahr betrugen die Transportleistungen auf dem Strassen- und Schienennetz 27,8 Milliarden Tonnenkilometer. Während die Leistungen im Strassengüterverkehr um 1,5 Prozent zurückgegangen sind, hat sich die Bahn um 0,9 Prozent verbessert. Damit hat der Schienengüterverkehr das vierte Jahr in Folge Marktanteile zurückgewonnen.
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Kombinierter Verkehr oberhalb von Lavorgo TI.
Die Gütertransportstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) für das Jahr 2016 weist Transportleistungen auf dem Schweizer Schienen- und Strassennetz von fast 30 Milliarden Tonnenkilometer aus. Ein Tonnenkilometer entspricht der Beförderung einer Tonne über einen Kilometer. Das ist eine Abnahme um 0,6 Prozent. Wie es in einer Mitteilung heisst, ist dieses Minus auf den Strassengüterverkehr zurückzuführen. Er hat um 1,5 Prozent abgenommen, während der Verkehr auf der Schiene um 0,9 Prozent zulegen konnte. Dennoch macht der Anteil der Strasse immer noch mehr als die Hälfte der gesamten Transportleistung aus: Letztes Jahr betrug er 61 Prozent gegenüber 39 Prozent auf der Schiene. Wie es weiter heisst, hat der Schienengüterverkehr damit wieder das Niveau von 2008 erreicht, bevor es wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 auf ein Allzeit-Tief von 35,9 Prozent gesunken war.
In der Schweiz konkurrenzieren sich die beiden Verkehrsträger Schiene und Strasse nicht; sie ergänzen sich sogar. Das BFS schreibt: „Während die regionale Feinverteilung der Waren aufgrund der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur in den meisten Fällen nur über die Strassen erfolgen kann, bietet die Schiene vor allem bei längeren Transportwegen Vorteile.“ Entsprechend dominiere bei der Bahn der internationale Verkehr (Import, Export und Transit) mit einem Anteil an den Transportleistungen von 67 Prozent. Der Transit macht dabei allein 56 Prozent aus. Lastwagen und schwere Sattelschlepper erbringen in der Schweiz 63 Prozent ihrer Leistungen im Binnenverkehr und nur 37 Prozent im internationalen Verkehr.
2,2 Milliarden Kilometer wurden in der Schweiz letztes Jahr mit schweren Güterfahrzeugen zurückgelegt. 77 Prozent oder 1,7 Milliarden Kilometer gingen dabei laut Mitteilung auf das Konto von inländischen Fahrzeugen. Der Anteil ausländischer Fahrzeuge lag bei 23 Prozent oder 0,5 Milliarden Kilometer. Hinzu kamen 4,2 Milliarden Kilometer von leichten Güterfahrzeugen – vor allem Lieferwagen. „Damit machte der Güterverkehr rund zehn Prozent der Fahrleistungen des gesamten Strassenverkehrs aus“, schreibt das BFS.
Die meisten ausländischen schweren Güterfahrzeuge kamen 2016 aus Deutschland. Mit 136 Millionen legten sie die meisten Kilometer in der Schweiz zurück. Platz zwei geht an Italien mit 74 Millionen Kilometern, gefolgt von Polen mit 53 Millionen Kilometern, Rumänien mit 35 Millionen Kilometern, Frankreich mit 33 Millionen Kilometern und den Niederlanden mit 25 Millionen Kilometern. (pd/mt)