Grundwasserpegel in der Schweiz gehen tendenziell zurück
Die heftigen Gewitter der letzten Tage haben die Hitzewelle im Juni schnell vergessen lassen. Trotz der teilweise ergiebigen Niederschläge zeigen die Grundwasserpegel in der Schweiz eine abnehmende Tendenz. Doch die Trinkwasserversorgung ist weiterhin sichergestellt.
Quelle: Kecko flickr CC BY 2.0
Wasserreservoir in Schachen, Herisau. (Symbolbild)
Die letzten Niederschläge hätten die Grundwasserspiegel vorübergehend und lokal ansteigen lassen, hiess es beim Bundesamt für Umwelt (Bafu) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Derzeit befänden sich die Grundwasserstände und Quellabflüsse allgemein auf einem normalen Niveau, die Tendenz sei aber sinkend.
Auf der Grundwasserkarte des Bafu waren am Donnerstag in der gesamten Schweiz fast 20 Messstellen mit einem tiefen Grundwasserstand verzeichnet. Doch das Grundwasser widerspiegle nicht die Witterungsverhältnisse der vergangenen Tage sondern der letzten Wochen und Monate. Grundsätzlich seien die Grundwasserreserven derzeit noch gut gefüllt und die Trinkwasserversorgung sei sichergestellt, hiess es.
Auf Krisensituation vorbereitet
Um auf eine Notsituation vorbereitet zu sein, hat der Bund vor zwei Jahren die entsprechende Verordnung angepasst. Die Kantone und Gemeinden, die für die Überwachung der Trinkwasserversorgung zuständig sind, werden aufgefordert, untereinander und überregional zusammenzuarbeiten.
Sie müssen ein elektronisches Inventar der verfügbaren Wasserressourcen, der Wasserversorgungsanlagen und der Quellen erstellen. Wenn die Mindestmengen nicht sichergestellt werden können, müssen die Kantone für die Einrichtung von regionalen Werkhöfen sorgen und Schnellkupplungsrohre, Notstromgruppen und Aufbereitungseinheiten beschaffen.
Die Betreiber von Wasserversorgungsanlagen ihrerseits werden aufgefordert, einen Plan zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung für den Krisenfall zu erstellen. Das Ziel dieser Massnahmen sei, dass die Versorgung mit Trinkwasser so lange wie möglich aufrecht erhalten bleibe, Trinkwasser jederzeit in ausreichender Menge vorhanden sei und schwere Mangellagen vermieden oder rasch behoben werden könnten.
Vier Liter pro Tag
Im Fall einer schweren Mangellage gehen die Behörden davon aus, dass die Bevölkerung in den ersten drei Tagen ihre Versorgung selber sicherstellt. Konkret sollte man immer neun Liter pro Person zu Hause vorrätig haben. Ab dem vierten Tag müssen die Gemeinden den privaten Haushalten mindestens vier Liter pro Person und Tag zur Verfügung stellen.
Die Behörden müssen auch dafür sorgen, dass zusätzliche Wassermengen für Hygiene und Kochen vorhanden sind. Eine Person benötigt für hygienische Zwecke 5 bis 10 Liter Wasser zusätzlich zu den vier Litern. Unter normalen Umständen verbraucht ein Schweizer fast 200 Liter pro Tag. (sda/pb)