08:36 VERSCHIEDENES

Gölä, Rockstar und Büezer: Ein Traum von Bau und Musik

Geschrieben von: Simone Matthieu
Teaserbild-Quelle: Simone Matthieu

Er hat ein grosses Faible für Baumaschinen und braucht sie auch: Gölä ist zwar längst eine Schweizer Mundartrocklegende, im Herzen ist er aber Bauarbeiter geblieben. Das kommt seinem eigenen kleinen Paradies zugute. Als ihn das Baublatt besuchte, arbeitete er gerade am Fundament für einen Schafstall.

Gölä Werkstatt in Garage 3 smatthieu

Quelle: Simone Matthieu

Gölä in seiner Werkstatt.

Die Strasse zum Haus von Gölä ist zwar breit, aber nicht befestigt. Gräben lassen seinen dunklen Toyota-Offroader erschüttern. Wir passieren einen Gipsabbau, der Musiker und Bauarbeiter in eigenen Belangen winkt dem dort arbeitenden Baggerfahrer zu. «Hier beginnt mein Grundstück», sagt er plötzlich und zeigt auf ein Rinnsal, das unter der Strasse hindurch führt. «Es ist wie früher, da waren Bäche natürliche Grenzen für Grundstücke.» Er fährt ein Stück weiter bis zum nächsten Bachlauf – hier wäre dann also das Ende seines Flecks. «Schau mal wie herrlich», sagt er und zeigt zum Autofenster hinaus, er fährt ein Stück rückwärts, damit die Aussicht auf den Thunersee und die dahinter gelegene Alpenkette besser zu sehen ist– wirklich beeindruckend! Gölä setzt noch weiter zurück und fährt eine kleinere, aber nicht weniger schotterige Strasse hinunter, die direkt zu seinem Haus führt.

Das Tor zum Gelände steht offen. «Normalerweise ist es geschlossen, damit die Hunde frei herumlaufen können», erklärt er. Sein Schäferhund verstarb kürzlich altershalber, jetzt hat Gölä noch zwei australische Blue Heeler. «Als ich – noch vor meiner Musikkarriere – in Australien unterwegs war, sah ich, wie diese Hirtenhunde bei den Hirten hinten auf den Motorrädern sassen und ohne jegliche Sicherung oder Halterung mitfuhren. Da wusste ich: Das ist meine Rasse.» Wir gehen um das Haus herum, ein Chalet im typischen Berner Stil. Früher sei dies hier ein Weidhüttli gewesen, das nur im Sommer benutzt wurde, erzählt er. «Inzwischen weiss ich auch, warum», scherzt er mit Anspielung auf den sonnenarmen Winter. «Während dreieinhalb Monaten verirrt sich kein einziger Sonnenstrahl hierher. Das musst du dir mal vorstellen», sagt er und zündet sich eine «Original Krumme» an. Aber: «Ich will nichts anderes.»

Seit elf Jahren wohnt der Musiker mit seiner Familie nun hier im Berner Oberland in der Nähe von Interlaken. «Wir bewirtschaften hier vier Hektaren Land und Wald», sagt er nicht ohne Stolz. Gleich zu Anfang, als er die Liegenschaft kaufte, habe er sichergestellt, dass man drinnen gut leben kann. «Das ist das Wichtigste für die Frauen, die wollen ein sauberes Bad, waschen und kochen können.» Wenn das erledigt ist, kann er sich mit dem weiteren Aus- und Umbau Zeit lassen.

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