«Glacier Dreams» im Kunsthaus Zürich: Eintauchen ins ewige Eis
Während draussen die Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt liegen, wird es im Kunsthaus Zürich zumindest optisch noch kälter. Ab morgen lassen sich hier alle Schattierung von Gletscherblau bestaunen: Mit der begehbaren Installation «Glacier Dreams» bietet Refik Anadol ein immersives Kunsterlebnis aber auch Denkanstösse.
Quelle: Franca Candrian, Kunsthaus Zürich, © Refik Anadol
Eintauchen ins Blau der Gletscher: die Installation Glacier Dreams von Refik Anadol kann ab 18. Januar im Kunsthaus Zürich bestaunt werden.
Was von aussen wie eine Skulptur erscheint, wird, wenn man den Kubus betritt, zum scheinbar unendlichen, digitalen Raum. Möglich machen dies LED-Screens und Spiegel, aber auch Myriaden von Daten und vor allem Künstliche Intelligenz. Konkret dienten Anadol als Basis für das Werk über 100 Millionen aus Online- und institutionellen Archiven stammende Aufnahmen von Gletschern sowie weitere zehn Millionen Bildern des Ewigen Eises auf Island, Grönland und aus der Antarktis.
Im Prinzip geht es dabei um sogenanntes «Pixel Painting»: Der von Anadol geprägte Begriff steht für eine Kunstform, bei der Bilder in stetem Fluss sind, das heisst, sich laufend ändern. Ergänzt wird das mittels Künstlicher Intelligenz geschaffene, beinahe hypnotische Farben- und Formenspiel im Kunsthaus von Gerüchen und Klängen.
Die Fragilität der Gletscher
Quelle: Franca Candrian, Kunsthaus Zürich, © Refik Anadol
Zahllose Bilder von Gletschern werden zu Pixeln...
Allerdings erzählt die Installation von mehr als von der Schönheit des Eises: Anadol will mit «Glacier Dreams» auf die Fragilität und Vergänglichkeit der Gletscher aufmerksam machen. Und damit auf die Bedrohung der Gletscher durch den Klimawandel.
Das Werk ist eine
Schenkung der Bank Julius Bär im Rahmen ihrer NEXT-Initiative. Mit
dieser fördert sie Projekte, die an der Schnittstelle von Kunst,
Technologie und Wissenschaft arbeiten. «Glacier Dreams» knüpfe an die
Tradition des Kunsthauses an, neue Medien in die Sammlung zu
integrieren, heisst es dazu in der Medienmitteilung. – Erlebt werden
kann die Installation während der regulären Öffnungszeiten. (mai/mgt)
Weitere Informationen: www.kunsthaus.ch
Refik Anadol
Quelle: Glacier Dreams©Refik Anadol Studio
Refik Anadol, inmitten der "Glacier Dreams", 2023.
Refik Anadol (*1985 in Istanbul, lebt in Los Angeles) zählt zu den bedeutendsten Pionieren der auf KI-Technologien basierenden Kunst. Das Museum of Modern Art in New York gab seinem Werk Unsupervised – Machine Hallucinations einen prominenten Platz und hat es in die permanente Sammlung aufgenommen. Anadols Werke waren unter anderem auch im Centre Pompidou in Paris oder an Ausstellungen wie etwa in der Serpentine Gallery in London zu sehen. (mgt/mai)
Weitere Werke und mehr über Refik Anadol auf https://refikanadol.com
Quelle: Franca Candrian, Kunsthaus Zürich, © Refik Anadol
Die Installation entstand mit Künstlicher Intelligenz.