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Flieger-Flab-Museum: Ein Schalenpionier der Schweizer Ingenieurbaukunst

Geschrieben von: Robert Mehl (rm)
Teaserbild-Quelle: Flieger-Flab-Museum, Dübendorf

Das Flieger-Flab-Museum am Flugplatz Dübendorf beeindruckt nicht nur durch die Sammlung von historischen Fluggeräten. Imponierend ist auch das aus fast hauchdünnen Islerschalen hergestellte Dach des Gebäudes.

Flieger-Flab-Museum in Dübendorf

Quelle: Flieger-Flab-Museum, Dübendorf

Das Flieger-Flab-Museum am Flugplatz Dübendorf beeindruckt nicht nur durch die Sammlung von historischen Fluggeräten.

In Dübendorf im Kanton Zürich begann die militärische wie auch die zivile Luftfahrt der Schweiz. 1931 starteten hier die ersten Swiss-Air-Maschinen und nahmen den regulären Frachtflugbetrieb der Linie zwischen Zürich und Le Havre auf. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg 1953 wurde der Flugbetrieb nach Kloten verlegt.

Geschichte der Schweizer Militärfliegerei

Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass die ausgemusterten, aber nach wie vor repräsentativen Maschinen der Schweizer Fliegertruppen in ehemaligen Holzhangars im Dübendorfer Flieger-Flab-Museum ausgestellt sind. Die alte «Junkers JU52» beispielsweise ist eine der bekanntesten klassischen Propellermaschinen. Selbstverständlich ist «Tante Ju», so der Spitzname, offen für Besuche.

Vierzig Ausstellungsstücke vermitteln die Geschichte der Schweizer Militärfliegerei und Fliegerabwehr und veranschaulichen den schnellen Wandel der Technik. Die Bandbreite der Exponate reicht dabei vom hölzernen Doppeldecker bis hin zum Überschalljäger.

Geld für ein neues Museum

Doch die Menge des wertvollen Sammelguts wuchs beständig und 1979 stellte der Verein der Freunde des Museums der Schweizerischen Fliegertruppen fest, dass die Ausstellungsflächen nicht mehr ausreichten. Der Verein gründete in den Achtzigerjahren eine Stiftung und beschaffte sich die Mittel für mehr Platz. Das heutige Flieger-Flab-Museum basiert dabei auf einem Entwurf von Heinz Isler (1926 – 2009).       

Der Burgdorfer war bekannt für seine materialreduzierten Schalenkonstruktionen. Der Bauingenieur hatte sich in der Schweiz bereits einen Namen damit gemacht: Wer von Bern über die A1 Richtung Zürich fährt, kennt die 1968 erbaute Autobahnraststätte im Solo­thurnischen Deitingen mit den beiden prominenten flügelartigen Betonschalendächern.

Autobahnraststätte Deitingen

Quelle: Chriusha / WikimediaCommons / CCBY-SA-3.0

Die Raststätte Deitingen im Kanton Solothurn: Zwei dreiecksförmige Betonkonstruktionen von Heinz Isler überzeugen architektonisch bis heute.

Grosse Spannweite

Isler wollte in Dübendorf ähnlich vorgehen. Er beabsichtigte, ein von vier Teilschalen überdachtes Objekt zu bauen. Die vier einschaligen Betonmembranen waren an ihren Scheitelpunkten lediglich acht Zentimeter «dünn» und «verdickten» sich in Richtung Stützen dann wieder auf fünfzehn Zentimeter. Jede dieser gemäss Mario Botta «fragilen» Umhüllungen waren fast fünfzig Meter lang und zwanzig Meter breit – also riesig.

Das Flieger-Flab-Museum hat eine rechteckige Grundfläche. Die Anlage wendet sich mit ihrer grossen Spannweite dem Rollfeld zu und wirkt daher wie ein umgenutzter Hangar. Der Museumseingang und die Besucherparkplätze hingegen liegen auf der rückwärtsgewandten Landseite.

Auch an dieser Stelle realisierte der Ingenieur eine Schalenkonstruktion. Darunter erstellte Isler ein zweigeschossiges Objekt. Hier kann man Eintrittskarten kaufen. Auch der Museumsshop, das Restaurant und die Verwaltung sind in diesem «Haus» untergebracht.

www.airforcecenter.ch

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