Ausstellung zu James Turrell: Papier zum Leuchten bringen
James Turrell gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart, der mit Installationen Licht in Szene setzt. Weniger bekannt ist das druckgraphische Werk, das er teilweise in Zürich mit dem Kupferdrucker Peter Kneubühler realisierte. Eine Werkauswahl ist in der Graphischen Sammlung der ETH Zürich zu sehen.
Quelle: Graphische Sammlung ETH Zürich / James Turrell
Blatt aus der Folge «First Light».
Licht ist in der Kunst seit Jahrtausenden Gestaltungelement. In der Malerei verleiht Licht Figuren und Objekten Konturen und Plastizität, Räume entfalten durch Licht dreidimensionale Wirkung. Nachdem elektrische Beleuchtung in vielen Lebensbereichen Einzug hielt und intensive Forschungen im Bereich der Optik rasch zu neuen Erkenntnissen führen, finden im 20. Jahrhundert auch Künstlerinnen und Künstler im Licht selbst ein weites Experimentierfeld, um Phänomenen nachzuspüren. Lichtkünstler James Turrell tut dies seit Jahrzehnten auf radikale Weise. Er beleuchtet Räume auf eine Weise mit Lichtspektren, dass sie zu schweben scheinen. Mit seinen Installationen scheint er die Statik aufzuheben. Ecken und Flächen verschwinden im Lichtschimmer und ermöglichen neue Impressionen von Räumen. Oder in dynamischer Umgebung lässt der Künstler Sequenzen des Lichtspektrums aufeinander folgen, Grundfarben fliessen ineinander über wie beim SBB-Bahnhof in der Stadt Zug. Farbiges Licht macht Phänomene optisch fassbar als Gegenpol zum physischen Gewicht der Architektur.
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