Energie: Wenn künstliches Seegras Strom liefert
Meereswellen können gewaltige Kräfte haben. Sie bewegen Sand, Steine und bei Sturm sogar ganze Felsbrocken. Diesen Umstand machte sich ein Forschungsteam um Yan Wang von der Universität Dalian in China zunutze: Es hat einen Wellengenerator entwickelt, der mit Hilfe flexibler, Seegras ähnelnder Blätter aus Wasserbewegungen Energie gewinnt.
Quelle: The Other Ben, Pixabay-Lizenz
Wasserpflanzen lieferten die Vorlage zu einem neuartigen Wellengenerator.
Bei dem von Wasserpflanzen inspirierten Blättern handelt sich um einen langen Streifen aus sogenannt triboelektrischem Material. Das heisst aus Material, das aus mehreren leitfähigen Schichten besteht, die Ladungen austauschen, wenn sie miteinander in Kontakt geraten. Im Fall des Wellengenerators von Wang bestehen die „Blätter“ aus zwei leitfähigen Polymerstreifen, zwischen denen sich eine mit Luft gefüllte Schwammschicht befindet.
Fliesst nun eine Strömung über die Blätter, werden sie dabei gebogen oder auch nur bewegt, drückt dies die beiden Polymerschichten je nachdem zusammen und der Strom kann fliessen. - Neu ist diese Technologie nicht. Wie das Wissenschafts-Newsportal Scniexx.de berichtet wurde sie auch schon für Herzschrittmacher oder Bodenbeläge getestet.
Um ein Dorf an der Küste mit Energie zu versorgen, dürfte die Technologie kaum ausreichen. Aber sie genügt, um Bojen oder Messinstrumente im Wasser mit Strom zu speisen. (mai)