Weltmarkt für saubere Energietechnologie wächst rasant
Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert bei sauberen Energietechnologien ein hohes Marktpotenzial. Von knapp 650 Milliarden Euro im vergangenen Jahr werde der Markt bis 2035 auf über 1,85 Billionen Euro anwachsen.
Quelle: Stefan Schmid
Sauberen Energietechnologien wird für die nächsten zehn Jahre ein rasantes Marktwachstum vorausgesagt. Doch um das Potenzial erschliessen zu können, sind laut der IEA auch die Schwellenländer einzubeziehen.
Der Weltmarkt für saubere Energietechnologien ist im Aufwind. Nach Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der Markt von knapp 650 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf über 1,85 Billionen Euro im Jahr 2035 anwachsen. Ausserdem werde sich der Handel mit Technologien für saubere Energie wie Photovoltaik, Windturbinen, Elektroautos, Batterien und Wärmepumpen in einem Jahrzehnt mehr als verdreifachen und knapp 530 Milliarden Euro erreichen, teilte die IEA in Paris mit.
«Der Markt für saubere Technologien wird sich in den kommenden zehn Jahren wertmässig vervielfachen und zunehmend zu den Märkten für fossile Brennstoffe aufschliessen», sagte IEA-Direktor Fatih Birol. Während die Länder versuchten, ihre Rolle in der neuen Energiewirtschaft zu definieren, sei bei den drei wichtigen Politikbereichen Energie, Industrie und Handel von einer immer stärkeren Verknüpfung auszugehen. Dabei sei es das Ziel der Länder, die Energiesicherheit zu erhöhen, den wirtschaftlichen Vorsprung zu halten und gleichzeitig die Emissionen zu reduzieren.
China Zentrum der Weltproduktion
Der grösste Teil der Investitionen konzentriere sich auf die Länder und Regionen, die bereits eine klare Position in diesem Sektor eingenommen hätten und diese weiter ausbauen wollten: China, die EU, die USA sowie zunehmend auch Indien. Dabei bleibe China auf absehbare Zeit das Zentrum der Weltproduktion sauberer Energietechnologien.
Auf die Schwellen- und Entwicklungsländer in Lateinamerika, Afrika und Südostasien entfielen gegenwärtig weniger als fünf Prozent der Wertschöpfung aus der Produktion sauberer Technologien, erklärte die IEA. Mehr Regionen müssten in die Lage versetzt werden, die wirtschaftlichen Vorteile der wachsenden Lieferketten für saubere und moderne Energietechnologien zu nutzen. Eine schnellere Umstellung auf saubere Energie sei hierfür von Bedeutung.
Hemmnisse in Schwellenländern überwinden
Andere Faktoren, die derzeit von Investitionen in Schwellenländern abhielten, müssten ebenfalls überwunden werden. Darunter fallen gesellschaftliche und währungspolitische Risiken, ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und eine schlechte Infrastruktur, so die Energieagentur. Aber es gebe auch Chancen: Über den Abbau und die Verarbeitung wichtiger Mineralien hinaus hätten Länder in Afrika, Lateinamerika und Südostasien die Möglichkeit, ihre Wettbewerbsvorteile auszubauen und in der Wertschöpfungskette aufzusteigen. (sda dpa / sts)