Einsturzgefahr bei Basler Elisabethenkirche
Der Turm der Basler Elisabethenkirche befindet sich in einem schlechten Zustand: Es besteht die Gefahr, dass Sandsteinelemente abbrechen, meldet die «BZ Basel». Auf Empfehlung von Fachingenieuren ist der Turm für die Öffentlichkeit gesperrt worden.
Münsterbaumeister Andreas Hindemann hat gemäss dem Bericht am vorhandenen Sandstein Schäden festgestellt, «die exponentiell zunehmen». Alle drei Monate würden spezialisierte Kletterer Baustellenkontrollen und Sicherungsmassnahmen durchführen. Demnächst soll die Turmpyramide mit Netzen umspannt werden, damit keine Steine herunterfallen können. Selbst die Kirchenglocken werden nicht mehr geläutet, um die Baumasse nicht in Schwingung zu versetzen.
Der Sandstein an der Elisabethenkirche habe nicht die gleiche Qualität wie zum Beispiel jener am Basler Münster, wird Hindemann zitiert. Er sei in sich schlechter gebunden und deshalb schadensanfälliger. Die letzten Restaurierungen wurden vor rund 25 Jahren durchgeführt. Jetzt wird laut dem Bericht an einem Sanierungskonzept und der Finanzierung gearbeitet. Daran könnten sich neben der evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt auch der Kanton, die Denkmalpflege und der Bund beteiligen.
Die Elisabethenkirche gilt als die bedeutendste neugotische Kirche der Schweiz und stellt gleichzeitig in Architektur und Ausstattung ein Zeugnis des Historismus dar. Die von Christoph Merian und Margarethe Merian-Burckhardt gestiftete Kirche wurde von 1857 bis 1864 erbaut. Die Sanierungskosten werden auf 13,2 Millionen Franken geschätzt. Restauriert werden soll dabei die ganze Kirche – dies in Etappen, damit der Betrieb der Offenen Kirche Elisabethen aufrechterhalten werden kann. (mgt/stg)