Drohne warnt Fledermäuse vor Windturbinen
Sie soll Fledermäuse und Vögel davor bewahren, in die Rotorblätter einer Windturbine zu geraten: eine Drohne, die Licht- und Ultraschallsignale aussendet und die gefährdeten Tiere damit verscheucht. Entwickelt worden ist sie von einem Team der Universitäten von Tel Aviv und Haifa.
Quelle: Lietuvos zoologijos sodas, eigenes Werk, CC BY-SA 4.0
Die Ägyptische Fruchtfledermaus zählt zu den Arten, die in Israel häufig vorkommen.
Windturbinen selbst akustische Warnsignale aussenden zu lassen, dürfte nicht helfen. „Wenn Signale stationär und konstant sind, neigen Tiere dazu, sich an sie zu gewöhnen und sie schliesslich zu ignorieren“, sagt Forschungsleiter Yossi Yovel von der der Universität Tel Aviv.
Ob eine Warndrohne tatsächlich Tiere in die Flucht schlagen kann, sollte vor kurzem ein Test im Hula-Tal zeigen: Hier befinden sich zwar keine Windgeneratoren, dafür ist die Aktivität von Fledermäusen sehr hoch. Die Wissenschaftler liessen die Drohnen einer Höhe von 100 Metern hin und her fliegen und dabei Signale aussenden.
„Um die Aktivität der Fledermäuse zu verfolgen, verwendeten wir Radar auf dem Boden, das Fledermäuse in Höhen von 100 Metern und mehr erkennt“, so Doktorand Yuval Werber, der an den Tests mitgearbeitet hat. „Auch Lidar kam zum Einsatz, ein laserbasiertes Gerät, das Objekte auf kurze Entfernungen und in niedrigeren Höhen erkennt. Gleichzeitig machten wir akustische Aufnahmen der Fledermäuse im Flug mit Empfängern, die in Höhen zwischen einem Meter und 300 Metern platziert waren.“
Bei dem Test stellte sich heraus, dass die Flüge der Fledermäuse und Vögel im von der Drohne geschützten Bereich drastisch abnahmen. In einem nächsten Schritt wollen Yovel und seine Kollegen die Drohne nun in einem Windpark testen. (mgt/mai)