Die grösste Höhle der Welt liegt in Vietnam
In Vietnams Nationalpark Phon Nha-Ke Bang versteckt sich die grösste Höhle der Welt. Mit einer Höhe von bis zu 200 Metern könnte sie ein ganzes Stadtquartier mit rund 40 Wolkenkratzern beherbergen. Die «Bergflusshöhle» wurde vor rund 26 Jahren von einem Einheimischen entdeckt.
Die imposante Höhle befindet sich 50 Kilometer nördlich der Provinzhauptstadt Dong Hoi im bekannten Nationalpark Phon Nha-Ke Bang in Vietnam. Sơn-Đoòng wurde 1991 vom Einheimischen Ho Khanh gefunden und im Jahr 2009 von britischen Höhlenforschern unter der Leitung von Howard Limbert erforscht.
Der vietnamesische Name der 200 Meter hohen Höhle heisst übersetzt «Bergflusshöhle». Denn ursprünglich wurde sie vor 3,5 Millionen Jahren von Flusswasser geschaffen, als dieses den Kalkstein unter dem Berg abfrass. Dort, wo der Kalkstein schwach war, brach schliesslich die Decke zusammen und schuf damit riesige Erdlöcher.
So besteht Sơn-Đoòng nicht nur aus einer einzigen riesigen Höhle, sondern setzt sich aus einem System von bis zu 150 Erdlöchern zusammen. Die «Bergflusshöhle» kann denn auch eine stattliche Länge von fünf Kilometern vorweisen und ist mit 150 Metern breit genug, um ein ganzes Stadtquartier mit rund 40 Wolkenkratzern zu beherbergen. Bei der Erforschung des Systems konnten zudem Stalagmiten von bis zu 80 Metern Höhe gemessen werden.
Die bisherige Rekordhalterin für die grösste Höhle der Welt – die Hirschhöhle im Gunung-Mulu-Nationalpark in Malaysia – wurde mit dem imposanten Volumen von 38,5 Millionen Kubikmetern vom Thron gestossen. (pb)