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Besondere Orte: Ein Tempel für Keramik

Die winkende Glückskatze ist dank Mike Shiva auf der ganzen Welt bekannt. In Japan ist dem beliebten Glücksbringer sogar ein ganzer Tempel gewidmet. Nach einer Legende soll der Gotokuji-Tempel in Tokyo die Geburtsstätte der Keramikfigur sein.

Eine japanische Legende besagt, dass vor langer Zeit die Katze eines Gotokuji-Priesters, einem feudalen Herrn, bei einem schweren Gewitter den Weg zum Tempel zeigte. Die Katze führte ihn und seine Diener mit einer winkenden Geste ins Innere des Gebäudes. Der Herr genoss daraufhin einen Tee mit dem Priester und drückte seinen Dank damit aus, dass er den Tempel als letzte Ruhestätte für seine hochangesehene Familie auswählte.

Heute ist das Gelände des Tempels mit tausenden Glückskatzen in allen Formen und Farben geschmückt, die die Besucher mit winkenden Pfoten begrüssen. Auch das Hauptgebäude und die Umgebung sind mit katzenähnlicher Kunst ausgestattet. Mittlerweile ist der Tempel in Japan sehr bekannt und wird rege von Touristen besucht.

Die Figuren der in Japan genannten «Maneki-neko» bestehen meistens aus bemalter und glasierter Keramik. Vom Aussehen werden sie stets gleich gestaltet, bei der Farbe variiert man zwischen den Hauptfarben Gold, Weiss und Schwarz. Sind die Figuren Weiss gehalten, steht die Katze für Reinheit und Unschuld. Eine schwarze wiederum wehrt nach der Tradition Dämonen und Stalker ab, eine goldene wird zur Anziehung von Reichtum eingesetzt. Auch die Geste des Winkens ist von grosser Bedeutung: Winkt die Katze mit der linken Pfote, ruft sie Kundschaft und Besucher herbei. Ist es die rechte Pfote, verspricht sie Glück und Wohlstand. In Asien findet man die Katzen besonders oft auf Marktplätzen, vor Geschäften, Restaurants und Lotterien. (pb)

Serie „Besondere Orte“

Mit der Serie «Besondere Orte» stellen wir in loser Folge spektakuläre oder besonders bemerkenswerte Plätze und Bauten auf der ganzen Welt vor.

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