Basel testet Bus mit Elektroantrieb
Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) testen ab Herbst einen Elektro-Gelenkbus. Der rein elektrisch angetriebene Niederflurbus soll auf allen BVB-Linien eingesetzt werden. Nachgeladen werden soll seine Batterie jeweils bei der Garage Rank innert 30 Minuten.
Quelle: zvg
Der neue Elektro-Gelenkbus «VDL Citea SLFA-180 Electric».
Die BVB stellten in einer Mitteilung vom Mittwoch in Aussicht, ab2027 «vollständig emissionsfrei unterwegs»zu sein. Der BVB-Strom stamme ausschliesslich aus erneuerbaren Quellen. Mit dem Gelenkbus des niederländischen Herstellers VDL wolle man nun «erste praktische Erfahrungen»mit der neuen Technik sammeln. - Schwestermodelle davon fahren etwa in Eindhoven und Köln zu Dutzenden schon länger.
Das genaue Einsatzkonzept wird noch erarbeitet. Für die halbstündigen Schnelladungen muss der Bus jeweils zur Hauptbusgarage der BVB fahren. Neben dem eigenen Personal müssten auch Blaulichtorganisationen auf das System vorbereitet sein - Batteriebrände etwa bei Unfällen sind gefährlich.
Das Pilotprojekt mit dem VDL-Bus solle «entscheidende Erkenntnisse für das Beschaffungskonzept der Zukunft»bringen, hiess es weiter.Über den anstehenden Systementscheid werde der Grosse Rat befinden.
Gemäss BVB-Gesetz muss die ganze Flotte bis 2027 mit erneuerbarer Energie fahren. Die heute 38 Gasbusse sollen 2020 ersetzt werden.Basel ist kein Pionier: Luzern hatte reine Batteriebusse schon 2012 getestet. Genf hatte Linienbusse mit Batteriebetrieb und Schnellnachladung an Haltestellen im Juli 2016 eingeführt. Und in Zürich war im Januar 2017 ein Batterie-Trolleybus in Testbetrieb genommen worden, der bis 30 Kilometer kabellos fahren kann.
In Basel sind Trolleybusse Geschichte: 2007 war eine Initiative zur Rettung der Trolleybusse abgelehnt worden, nachdem Regierung und BVB versprochen hatten, statt Diesel auf Biogas zu setzen. Mangels Biogas und Emmissionsvorteilen klappte dies nicht; gekauft wurden Dieselbusse. Harsche Kritik daran hat das neue BVB-Gesetz mitgeprägt. (sda)