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Ausstellungstipp: Die Grossstadt im Cartoonmuseum Basel

Teaserbild-Quelle: Gabriella Giandelli / Cartoonmuseum Basel

Die Grossstadt aus der Sicht von Comic-Künstlern: Mit der Ausstellung «Big City Life thematisiert das Cartoonmuseum Basel unterschiedlichste Aspekte der Grossstadt, von Raumplanung über soziale Probleme bis hin zur Poesie, die ihr inne wohnt. 

«Wenn einmal alles zugrunde geht – alle Bücher, Monumente, Fotos und Berichte – und es blieben nur die Holzschnitte von Masereel übrig, die er in zehn Jahren erschaffen hat, dann könnte man nur damit unsere gegenwärtige Welt wieder erschaffen», schrieb Stefan Zweig über Frans Masereels 1925 erschienene Holzschnitt- Serie «Die Stadt».

Mit dem hundert Werke umfassenden Bilderreigen porträtierte der belgische Grafiker, Zeichner und Maler eindringlich das Leben der Grossstadt. Er sprach Themen wie Anonymität, Soziale Probleme und Armut an. Und obwohl die Geschichten aus gewaltigen Häuserschluchten und aus dem Getümmel überfüllter Strassen beinahe ein Jahrhundert zurückliegen, erscheinen sie zeitlos.

«Auch dass er weniger am Original als an der Vervielfältigung und an der breiten Streuung seiner Arbeit interessiert war, macht ihn zum Vorläufer und Referenzpunkt von aktuellen Comicschaffenden», schreibt das Basler Cartoonmuseum in seiner Medienmitteilung über Masereel zur Ausstellung «Big City Life». Masereel liefert den Ausgangspunkt für die Schau.

Von Jerewan bis «FranDisco»

Ihr Bogen spannt sich von der Zwischenkriegszeit bis ins 21. Jahrhundert. Dazu versammelt die Ausstellung nebst Werken von Masereel Originale von elf weiteren Comickünstlern aus Europa und den USA, die sich mit dem Thema Grossstadt beschäftigen. 

Die Bandbreite ist gross: So kontrastieren etwa die poetischen, hintergründigen Cartoons des französischen Altmeisters Sempé mit den Zeichnungen des 1987 geborenen Yann Kebbi, der mit seiner Graphic Novel «Marode Substanz, Genosse» ein irres Abenteuer über Stadtplanung, ein «Büro für Radikale Architektur» und einen Architekten erzählt, der Jerewan modernisieren will. Ebenfalls dabei ist Art Spiegelman, er setzt sich immer wieder mit seiner Heimatstadt New York auseinander. Oder Gabriella Giandelli mit märchenhaft anmutend gezeichneten Stadtgeschichten.

Ein Höhepunkt dürfte «Vivre à FranDisco» sein: Das Künstlerduo Marcel Schmitz und Thierry Van Hasselt hat für die Ausstellung ein Stadtmodell aus Karton und Klebstreifen geschaffen, das Van Hasselt mit dem Tuschestift dokumentiert. Die beiden sind als Artists-in-Residence für mehrere Wochen in Basel und auch regelmässig in der Ausstellung vor Ort. (mai)

«Big City Life» im Cartoonmuseum Basel bis 20. Juni / Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr / www.cartoonmuseum.ch

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