Süsswasser-Wunderwelten in Fluss, See und Quelle
Prächtige Korallenriffe und psychedelisch bunte Fische - die Meere bergen märchenhafte Landschaften. Doch wie sieht es in Bergbächen, Teichen oder Seen aus? Auch hier existieren Wunderwelten. Von ihnen erzählt der Schweizer Fotograf Michel Roggo in der Ausstellung „Aqua“ im Zoologischen Museum der Universität Zürich.
„Wir wissen zwar, wie Korallenriffe aussehen“, sagt Michel Roggo. „Aber was ist mit den Gewässern vor unserer Haustür?“ Stets auf der Suche nach interessanten Szenen mit dramatischem Licht – in den Algen eines Teichs oder unter dem Eis eines Bergbachs – meint er: „Diese Lebensräume sind unglaublich schön, aber kaum je zu sehen.“ Und so werden etwa der Schönheit der Sense – des einzigen Flusses der Schweiz, an dem sich noch kein Kraftwerk befindet – auch exotische Orte gegenüber gestellt. Zum Beispiel der Baikalsee, die Iguazú-Wasserfälle oder das Ross-Schelfeis in der Antarktis.
Paradiesgärten und unberührte Quellen
Die Ausstellung ist in verschiedene Schwerpunkte unterteilt. Einer davon ist das Wasser als dynamischer Lebensraum von Tieren, die dort unter schwierigen Bedingungen leben. Ein harsches Umfeld wegen trüben und lichtarmen Verhältnissen aber auch wegen eisigem, saurem oder sauerstoffarmem Wasser treffen auch Pflanzen, die trotz allem regelrechte aquatische Paradiesgärten bilden.
Ein weiteres Thema sind die Gletscher und Eiskappen der Polarregionen, wo zwei Drittel allen Süsswassers gefroren gelagert ist. Des Weiteren geht es um Gesteinsformationen, die vom Wasser geschaffen und durch Erosion geformt und zerstört werden. Zuletzt widmet sich Roggo auch den Quellen, wo Grundwasser innerhalb des Wasserkreislaufes an die Oberfläche tritt. Weil reines Wasser lebensnotwendig ist, sind denn auch fast alle Quellen der industrialisierten Welt gefasst. Umso prachtvoller präsentieren sich die Bilder von den Unterwasserwelten jener Quellen, die noch gänzlich unberührt sind.
Ergänzt werden die Aufnahmen von Making-of-Videos, sie erzählen von den teils extremen Bedingungen unter denen Roggo seine Bilder schoss. (mai/mgt)