14:59 VERSCHIEDENES

Gefiederte Baukünstler in der Vogelwarte Sempach

Geschrieben von: Stefan Gyr (stg)
Teaserbild-Quelle: Vogelwarte CH, eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

Das Besuchszentrum der Vogelwarte Sempach besteht aus zwei kompakten Trakten aus Lehm, die durch ein lichtes Foyer aus Lärchenholz verbunden sind. Nach Angaben der Vogelwarte handelt es sich um das erste dreigeschossige Lehmgebäude der Schweiz.

Aus Lehm und Holz: das Besuchszentrum der Volgelwarte Sempach. 

Quelle: Vogelwarte CH, eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

Aus Lehm und Holz: das Besuchszentrum der Volgelwarte Sempach. 

DieBauweise folgt dem Beispiel der Schwalben, die ebenfalls gestampftem Lehm für den Nestbau verwenden.Entworfen hat den 1000-Tonnen-Lehmbau das Bieler Architekturbüro «mlzd». Spezielle Scheiben sollen Vogelschlag an den Glasflächen vermeiden. Das im Minergie-P-Eco-Standard erbaute Gebäude ist ganz dem Gedanken der Nachhaltigkeit verpflichtet. 2017 wurde es mit dem «Euro-pean Museum of the Year Award» (Emya) für das nachhaltigste Projekt ausgezeichnet.

Im Besuchszentrum untergebracht ist eine interaktive Ausstellung zu den wichtigsten Themen im Leben der Vögel: Fortpflanzung, Fressen, Nestbau, Überleben, Federkleid, Flug und Vogelzug. Gezeigt wird auch, wie sich die Vogelwarte fürdie Erforschung, den Schutz und die Förderung der einheimischen Vogelwelt einsetzt.

Neben einem Theater mit Filmprojektion und Robotern mit Vogelstimmen ist in einem Kino eine Rundreise durch die Schweiz von Tierfilmer Marc Tschudin zu sehen. Echte Vögel können Besucher draussen im Garten in Volieren oder von einem Gehweg mit Aussichtsstegen am Seeufer beobachten. Zur Anlage gehört auch eine Vogel-Pflegestation, die nicht öffentlich zugänglich ist.

Originell: Alle Besucherinnen und Besucher werden beringt. Mit dem Vogelring können die Stationen der Ausstellung in der gewünschten Sprache aktiviert werden. Auf dem Rundgang zeichnet der Ring die persönlichen Interessen des Besuchers auf, die am Ende einer Vogelart zugeordnet werden. So verlässt man die Ausstellung dann als Bartgeier oder Trauerschnäpper.

Weitere Infos: www.vogelwarte.ch

Geschrieben von

Ehemaliger Redaktor Baublatt

Stefan Gyr war von April 2015 bis April 2022 als Redaktor für das Baublatt tätig. Seine Spezialgebiete waren politische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen sowie Themen der Raumentwicklung.

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