Atomabfälle: Nagra beantragt drei Bohrungen im Zürcher Weinland
In den Zürcher Gemeinden Marthalen, Andelfingen und Kleinandelfingen will die Nationale Genossenschaft zur Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) die oberste Gesteinsschicht untersuchen. Davon verspricht sie sich Rückschlüsse auf künftige Erosion und Landschaftsentwicklung an einem möglichen Standort für ein Tiefenlager.
Die sogenannten Quartäruntersuchungen gehören zur dritten Etappe des Sachplans geologische Tiefenlager (SGT). Durch die gewonnenen Daten können die Geologen Fragen zu Erosion und Landschaftsentwicklung beantworten. Die Anträge für die drei Bohrungen wurden am Dienstag vom Bundesamt für Energie (BFE) publiziert und liegen vom 16. April bis zum 15. Mai auf der Gemeindeverwaltung in Marthalen auf.
In Marthalen, Andelfingen und Kleinandelfingen – also im Gebiet Zürich Nordost – werden damit die Lockergesteinsablagerungen aus der Quartärzeit untersucht. Es ist die oberste Gesteinsschicht, die sich direkt unter der Erdoberfläche befindet. Im Gebiet Jura Ost haben Bohrungen dieser Art anfangs März begonnen.
100 Einsprachen gegen Bohrungen
Als die Nagra vor einem Jahr Gesuche für acht Sondierbohrungen im Zürcher Weinland stellte, gingen rund 100 Einsprachen beim Bundesamt ein. Damals ging es um Bewilligungen für Bohrungen hinab in Tiefen von bis zu 1300 Metern in fünf Gemeinden. (sda)
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