Arc-Award 2018: «Vergoldete» Architektur und BIM
Bereits zum siebten Mal wurde am Mittwochabend der Arc-Award verliehen. Ausloberin ist die Schweizer Baudokumentation, sie gehört wie das Baublatt zur Docu Media Schweiz GmbH. 352 Projekte wurden eingereicht, fünf davon sind mit dem Schweizer Architekturpreis geehrt worden. Gestern erhielten nun im Rahmen des BIM-Kongresses zwei weitere Projekte in der Kategorie "BIM" eine Auszeichnung.
Kategorie «Der erste Bau»: Schule Port, Kanton Bern
Architekten: Skop GmbH Zürich
Bauherr: Einwohnergemeinde Port
Bezugsfertigstellung: September 2017
Den Arc-Award in der Kategorie «Der erste Bau» gewann das Projekt «Schule Port» am Rande des Jurasüdfusses. Mit dem Bau sollte die bestehende Schule um neun Klassenzimmer und drei Kindergarteneinheiten sowie um Lehrerzimmer, Schulküche und Werkräume erweitert werden. Der Entwurf stammt dabei vom Zürcher Architekturbüro Skop, dass von der Einwohnergemeinde Port im Rahmen eines Wettbewerbs mit dem Projekt betraut wurde. Das Urteil der Jury: «Die Entwurfsidee wurde mit einer durchdachten Materialwahl umgesetzt. Selbst die Signaletik dieses Gebäudes ist gleichermassen kindgerecht wie ästhetisch durchdacht.»
Kategorie «Öffentliche Bauten, Industrie und Gewerbe»:
Ecole, crèche, piscine et espace public de Chandieu, Kanton Genf
Architekten: Atelier Bonnet & Cie Architectes epfl fas
Bauherr: Ville de Gèneve, Direction du patrimoine bâti
Bezugsfertigstellung: 2016
Das Projekt des Atelier Bonnet & Cie Architectes epfl fas gewann in der Kategorie «Öffentliche Bauten, Industrie und Gewerbe» und beinhaltete den Bau einer Primar- und Sekundarschule mit Mehrzweck- und Sporträumen. Der Neubau der Schulanlage verbindet gemäss der Jury durch seine städtebauliche Einbindung zwei bestehende Parkanlagen zu einem durchgängigen Stadtraum. Schule, Kinderhort, Schwimmbad, Mehrzweckhalle und Mensa sind zudem hintereinandergeschaltet, dass eine Art Fussgängerstrasse entsteht. Das Urteil der Jury: «Der Bau besticht nicht durch Extravaganz, aber durch eine sorgfältige Planung. Für das ganze Quartier wurde mit dieser Bauaufgabe ein Mehrwert für die Stadt geschaffen – ein Glücksfall für das ganze Quartier.»
Kategorie «Wohnbauten»: Genossenschaftshaus Stadterle, Kanton Basel
Architekten: Buchner Bründler Architekten, Basel
Bezugsfertigstellung: November 2017
Im städtebaulichen Gefüge des neuen Wohnquartiers Erlenmatt in Basel stach für die Jury eines der Häuser heraus: Das «Genossenschaftshaus Stadterle» der Buchner Bründler Architekten. Der sechsgeschossige Gebäudekörper der neu entstandenen Genossenschaft bietet Wohnraum für etwa 100 Bewohner. Die Innenräume sind wahlweise mit gefärbten Sperrhölzern ausgekleidet. Böden und Decken sind in Beton belassen und die Balkone mit grünem Wellscobalit verkleidet. Das Urteil der Jury: «Aus Sparsamkeit ist hier Potential geschlagen worden. Ästhetische Bestimmtheit und räumliche Beschränktheit berühren sich mit einer entspannten und nutzungsoffenen Architektur, die sich wohltuend von vielen überperfekten Genossenschaftsbauten abhebt.»
Kategorie «Next Generation»: Melisma de Sevilla, Spanien
Architekturstudenten: Christian Grendelmeier / Quirin Koch
Hochschule: Hochschule Luzern
In der Kategorie «Next Generation» wurden 58 Arbeiten von Schweizer Studierenden eingereicht. Gewonnen hat nun das Projekt «Melisma de Sevilla» von Christian Grendelmeier und Quirin Koch. Im spanischen Sevilla beim Quartier Triana südwestlich der historischen Altstadt wurde ein Baufeld für studentische Projekte freigegeben. Der Fokus lag dabei auf der städtebaulichen Organisation und Addition neuer, unterschiedlicher Wohneinheiten. Die Studenten bearbeiteten in ihrem Projekt die lokalen Typologien in drei Szenarien die schlussendlich im Siegerprojekt zusammengefasst wurden. Das Urteil der Jury: «Das Projekt zeigt, wie ein Einstieg in das Thema Wohnen durch sorgfältige Überlegungen zu diversen Typologien in einem ortsbezogenen Projekt gelingen kann.»
Sonderpreis der Jury:Maisons Duc, Kanton Wallis
Architekten: Gaymenzel sàrl, Monthey
Bezugsfertigstellung: Juli 2018
Für eine «beispielhafte Heransgehensweise» ehrte die Jury das Projekt «Maison Duc» mit einem Sonderpreis. Mitten in der Altstadt von St. Maurice befindet sich das Ensemble aus historisch wertvollen Bauten. Das «Maison Duc» setzt sich aus vier Gebäuden zusammen, die von der mittelalterlichen Parzellenstruktur geprägt sind. Die denkmalgeschützte Architektur wurde von den Architekten zu Wohnraum umgebaut. Das Urteil der Jury: «Aus dem kleinteiligen Bestand hat sich ein facettenreiches Ensemble mit stimmigen Räumen entwickelt. Das Geviert wird zum architektonischen Zitatschatz, welches das Mittelalter mit der Postmoderne elegant verbindet und der Geschichte eine erfahrbare Gegenwart ermöglicht.»
Kategorie «BIM Kollaboration»: Schweizer Pavillon EXPO 2020 Dubai
Innenarchitekt: OOS AG
Spezialist: Digitalbau GmbH
Bezugsfertigstellung: Oktober 2020
In der Kategorie «BIM Kollaboration» wurde der Schweizer Pavillon für die Expo 2020 in Dubai mit einem Arc-Award geehrt. Die Weltausstellung findet vom 20. Oktober 2020 bis am 10. April 2021 unter dem Thema «Connecting Minds, Creating the Future» statt. Die Schweiz wird hierbei durch das EDA vertreten und sich mit dem von OOS AG entworfenen und geplanten Pavillon präsentieren. Auch hier soll BIM als Methodik zur Anwendung kommen.
Kategorie «BIM Innovation»: Baufeld 1 Suurstoffi Campus, Kanton Zug
Bauherr: Zug Estates AG
Generalplaner: Generalplaner Suurstoffi Baufeld 1 GmbH
Bezugsfertigstellung: September 2019
DerArc-Award in der Kategorie «BIM Innovation» ging an das Projekt «Baufeld 1 Suurstoffi Campus» in Risch-Rotkreuz. Im Rahmen des Projekts, dass Teil des Suurstoffiareals ist, werden direkt beim Bahnhof Rotkreuz insgesamt drei Gebäude realisiert. Darunter befindet sich auch das «Abro», das höchste Holzhaus der Schweiz. Unter anderem wird hierbei auf Building Information Modeling (BIM) und Lean Construction gesetzt.
BIM-Kongress: Verleihung der «BIM»-Kategorien
Die Preise der Arc-Award Kategorien «BIM Innovation» und «BIM Kollaboration» wurden am Donnerstagabendanlässlich des BIM-Kongresses in Basel überreicht.