3D-Technologie soll Monumente vor IS-Terror retten
Mit dem „Million Image Database“-Projekt und 3D-Technologie wollen britische Archäologen Monumente vor der Zerstörungswut der Terrororganisation „Islamischer Staat“ bewahren.
Die Liste der Kulturgüter, die von der IS zerstört worden sind, ist lang. Eine der jüngsten Tragödien spielte sich in der syrischen Ruinenstadt Palmyra ab, wo IS-Schergen in diesen Tagen das Hauptgebäude des rund 2000 Jahre alten, dem Gott Baal geweihten Tempels sprengten.
Mit dem „Million Image Database“-Projekt versuchen nun Archäologen von den Universitäten Oxford und Harvard in Zusammenarbeit mit der Unesco über 3D-Technologie die Anlagen für die Nachwelt zu erhalten: Bis Ende Jahr in planen sie rund 5000 3D-Kameras in die von der Zerstörung durch die IS bedrohten Regionen zu senden. Mit diesen sollen freiwillige Helfer - etwa Armeeangehörige oder Mitarbeiter von NGO - dann die Ruinen und Bauten aufnehmen. So wollen die Wissenschafter bis Ende 2016 rund eine Million und bis Ende 2017 zwei Millionen Aufnahmen gesammelt haben. Danach sollen die Bauwerke digitalisiert werden, ums sie so zumindest virtuell zu erhalten.
Wie Roger Michel vom Institut für Digitale Archäologie der Universtität Oxford gegenüber der Zeitung „The Times“ erklärte, handelt sich um leicht zu bedienende Kameras, mit denen auch „Laien“ umgehen können. „Indem wir die Monumente digitalisieren, bringen wir sie aus der Reichweite von Terroristen und Vandalen“, so Michel. (mai)