Kolumne zum Donnerstag: Schweizer Holz weiter fördern
In der Kolumne zum Donnerstag berichten Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Heute beschäftigt sich Christoph Starck, Direktor von Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, mit der Förderung von Schweizer Holz.
Quelle: libertyslens, Flickr, CC
Schreibmaschine, Schmuckbild.
Immer günstiger werdende Importe machten den Produzenten von Schweizer Holz und Holzprodukten ab etwa 2009 das Leben laufend schwerer, ja brachten sie mit der Zeit in regelrechte Existenznot. Der Paukenschlag des Frankenschocks von 2015 hat dann jedoch alleAkteure rund um Schweizer Holz mobilisiert. Die gemeinsame Kampagne #Woodvetia mit ihren zwanzig Holz-Figuren grosser Schweizer Persönlichkeiten und den «Tagen des Schweizer Holzes» hat es in der Folge geschafft, bei Bauherren, Einrichtern und Konsumenten Aufmerksamkeit für unser Holz und seine vielfältigen Vorteile zu wecken.
Vielleicht haben Sie im letzten Sommer im Berner Oberland Polo Hofer auf dem Dampfschiff «Blüemlisalp» entdeckt, Alfred Escher im Zug nach Lugano oder Johanna Spyri in der
Autobahnraststätte Heidiland – allesamt lebensgross und lebensecht in Schweizer Holz. Vielleicht sind Sie an der letzten Swissbau sogar durch das Ensemble der zwanzig Statuen spaziert, die der Zürcher Künstler Inigo Gheyselinck geschaffen hat.
Die Kunstwerke aus zwanzig verschiedenen Holzarten, die in unseren Wäldern wachsen, sind nun noch bis Anfang November an der Triennale der Skulptur «Bad RagARTz» in Bad Ragaz zu bewundern. Die Freiluft-Kunstausstellung lockt jeweils Hunderttausende in den bekannten Thermalkurort.
Die Nachfrage nach Schweizer Holz und Holzprodukten vermochte sich aufgrund des gemeinsamen #Woodvetia-Efforts zu stabilisieren und sogar leicht zu erholen – ebenso wie der Euro. Doch aus dem Schneider ist der Rohstoff aus hiesigen Wäldern mit dieser gelungenen Aktion und dem momentan gerade wieder besseren Wechselkurs natürlich nicht.
Der Holzbau boomt, kein Zweifel. Immer öfter kommt er für Mehrfamilienhäuser zum Zug, oft in gemischten Bauweisen. Selbst erste Hochhäuser werden jetzt mit Holz gebaut. Doch im Baumarkt wird noch immer deutlich weniger an hiesigem Rohstoff eingesetzt als in unseren Wäldern eigentlich nachhaltig nutzbar wäre. In einem internationalen Markt gleich lange Spiesse für Schweizer Holz und Holzprodukte zu sichern, bleibt deshalb eine Daueraufgabe der Holzbranche.