Kolumne zum Donnerstag: Goldfische schaffen es 9 Sekunden lang
In der Kolumne zum Donnerstag schreiben Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Heute beschäftigt sich Matthias Forster, Geschäftsführer von Infra Suisse, mit der Aufmerksamkeitsspanne von Jugendlichen.
Quelle: libertyslens, Flickr, CC
Schreibmaschine, Schmuckbild.
Goldfische können sich angeblich neun Sekunden lang auf eine Sache konzentrieren. So lange schaffen es heutzutage die meisten Menschen nicht. Vor allem bei Jugendlichen ist die Aufmerksamkeit schneller verloren. Bücher, Zeitungen oder selbst klassische Fernsehsendungen fesseln sie nur noch schwer. Zu leicht lassen sie sich ablenken, zappen weg oder zücken das Smartphone. Diese Entwicklung bereitet Pädagogen und Werbetreibenden zunehmend Kopfzerbrechen. Um Jugendliche für die eigenen Botschaften zu begeistern, braucht es darum immer ausgefeiltere Methoden.
So bietet etwa der Campus Sursee in der Ausbildung der Strassenbau-Poliere an, den Lernstoff auch übers Handy zu lernen. Andere sorgen dafür, dass das Smartphone garantiert für einige Minuten in der Tasche bleibt, um so die volle Aufmerksamkeit zu kriegen.
Letzteres machen wir vonInfra Suisse an den Swiss Skills 2018 in Bern. Live und offline mit spannenden Wettkämpfen der Strassenbauer. Aber eben auch mit einem 360-Grad-Film und einer Virtual-Reality-Brille. Brille auf, Film ab und der Besucher ist mittendrin in der Welt des Strassenbaus. Ist hautnah dabei, wenn ein Team Asphalt einbaut oder
mit einem Bagger ein Betonrohr verlegt. Das Rundum-Erlebnis – mit und ohne Brille – macht Eindruck und ist hoffentlich für die eine oder den andern der erste Schritt, sich mit demBeruf des Strassenbauers genauer auseinander zu setzen.
Unsere Branche bietet motivierten Jugendlichen attraktive Berufe. Sie brauchen dafür nicht mehr nur handwerkliches Geschick und Freude an Maschinen, sondern zunehmend auch Affinität für die digitale Welt. Die Strassenbauer-Wettkämpfe an den Swiss Skills 2018 zeigen das. Garantiert länger als neun Sekunden.