Kolumne von Cristina Schaffner: «Zeit für noch mehr Zusammenarbeit»
In der Kolumne berichten Exponenten der Branche über das, was sie bewegt. Cristina Schaffner, Präsidentin von Bauenschweiz, zieht nach einem Jahr ein Fazit zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit in der Baubranche.
Quelle: Bauenschweiz
Cristina Schaffner ist Präsidentin von Bauenschweiz.
Zeit für noch mehr Zusammenarbeit
Vor genau einem Jahr hielt ich in dieser Kolumne ein Plädoyer für mehr partnerschaftliche Zusammenarbeit. Zeit, Bilanz zu ziehen. Die Bauwirtschaft befindet sich nach wie vor im Wandel. Das vergangene Jahr hat dies noch einmal bekräftigt.
Um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu stemmen und die damit verbundenen Chancen zu packen, brauchen wir noch mehr Koordination, gemeinsame Werte und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Die folgende Auflistung ist nicht abschliessend und zeigt nur ansatzweise auf, an welchen spannenden Themen wir als Gesamtbranche arbeiten und wie stark wir als Industrie in den kommenden Jahrzehnten gefordert sind.
Wir sind zur Unterstützung der nationalen Nachhaltigkeitsziele unter anderem aufgefordert, einen wichtigen Beitrag mit emissionsarmem, zirkulärem sowie ressourcenschonendem Bauen zu leisten und unsere eigene Wertschöpfungskette auf Netto-Null zu bringen.
Die Treibhausgasemissionen von Gebäuden und Infrastrukturen müssen ebenfalls weiter reduziert werden. Unsere Industrie setzt alles daran, diesen Auftrag weiter umzusetzen. Eine spannende Herkulesaufgabe verbunden mit viel Arbeit.
Die Komplexität von Bauprojekten nimmt zu. Mit der
wachsenden Bevölkerung verändern sich die Ansprüche ans Wohnen und Arbeiten.
Der sich manifestierende Klimawandel mit seinen Auswirkungen wie häufigere
Hitzesommer, starke Niederschläge und vermehrte Trockenheit erfordert
widerstandfähige Bauten.
Gleichzeitig entwickeln sich digitale Werkzeuge für das
Planen, Bauen und Bewirtschaften von Gebäuden und Infrastrukturen in einem
hohen Tempo. Wir sind gefordert, mitzuhalten und, wo möglich, mit gutem
Beispiel voranzugehen. Als attraktive Arbeitgeberin wollen und müssen wir mit
den sich wandelnden Bedürfnissen am Arbeitsmarkt Schritt halten.
Ich bin überzeugt, dass wir diesen Wandel und die zunehmende
Komplexität im Erstellen und Bewirtschaften von Gebäuden und Infrastrukturen
nur stemmen, wenn wir uns noch besser koordinieren und noch mehr kooperieren.
Dass wir dies können und dass sich der Einsatz lohnt, haben wir in den letzten
drei Jahren mit seinen neuartigen Herausforderungen bewiesen. Die Verbände und
Unternehmen haben es wiederholt geschafft, mit Improvisation, Innovation und
einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit Lieferengpässe und volatile Preise
abzufedern und Projekte trotzdem zu realisieren.
Die Bauwirtschaft ist in den kommenden Jahrzehnten gefordert und hat viel Arbeit vor sich. Die Herausforderungen sind aber auch Chancen für eine aktive Mitgestaltung der Lebensqualität der Menschen und des wirtschaftlichen Wohlstands in der Schweiz. Gemeinsam packen wir diese Chancen.