Chefsache: Vania Alleva: «Geduld und Respekt»
Die erste Aufgabe einer Führungsperson sei es, für ein gutes Arbeitsumfeld der Mitarbeitenden zu sorgen, sagt Vania Alleva, Präsidentin der Gewerkschaft Unia. In der neuen Interview-Serie "Chefsache" nimmt sie Stellung zu Fragen rund um das Thema Führung.
Wie lautet Ihr allerwichtigster Führungsgrundsatz?
Vania Alleva: Wir führen Menschen! Die erste Aufgabe einer Führungsperson ist es, den Mitarbeitenden ein gutes Arbeitsumfeld zu gewährleisten, in dem sie die geforderte Leistung auch erbringen können. Das geht nur, wenn jede und jeder als einzigartiger Mensch mit allen Stärken und Schwächen respektiert wird.
Was macht Sie zu einer guten Chefin?
Geduld und Respekt. Je höher die Ansprüche, desto mehr braucht es Geduld, um auch Rückschläge aushalten zu können. Gegenseitiger Respekt ist gerade in einer derart vielfältigen Organisation wie der unseren essenziell, um den Blick fürs Ganze und die gemeinsamen Ziele zu behalten. Eine gute Chefin muss dies vorleben können.
Wie gehen Sie mit Kritik um?
Das Spannende an unserem Job in der Unia ist, dass wir jeden Tag etwas dazulernen können. Konstruktive Kritik ist dafür entscheidend. Davon kann es gar nie genug geben. Herausfordernd wird es, wenn Kritik, zumindest auf den ersten Blick, nicht konstruktiv gemeint scheint. Ich finde es dann wichtig, nicht in eine reine Abwehrposition zu verfallen, sondern nach dem rationalen Kern der Kritik zu suchen. Manchmal geht es auch darum, unzufriedenen Mitarbeitenden den Blick dafür zu geben, worauf sie trotz allem aktuellen Frust stolz sein können.
Ab hier ist dieser Artikel nur noch für Abonnenten vollständig verfügbar.
Jetzt einloggenSie sind noch nicht Abonnent? Übersicht Abonnemente