13:52 KOMMUNAL

Zunehmende Bevölkerungskonzentration in den Berggebieten

Teaserbild-Quelle: Bild: Adrian Michael/Wikicommons

Die Berggebiete und ländlichen Räume umfassen 87% der Landesfläche der Schweiz. Dieser Raum konnte zwischen 2010 und 2012 insgesamt ein positives Bevölkerungswachstum von jährlich rund einem Prozent verbuchen, was dem Schweizer Durchschnitt entspricht.

Calancatal: Gleich viele Rentner wie Erwerbstätige

Doch das Bevölkerungswachstum verläuft in den Berggebieten und ländlichen Räumen nicht gleichmässig. Besonders ausgeprägt ist das Wachstum in den periurbanen ländlichen Regionen im Einzugsbereich der grossen Agglomerationen. Dazu zählen Regionen wie Bulle, Aigle und das Unterwallis. Periphere Regionen sehen sich demgegenüber mit stagnierenden bis sogar rückläufigen Bevölkerungszahlen konfrontiert, wobei erschwerend eine Überalterung der Bevölkerung hinzu kommt. So weist beispielsweise das Calancatal einen Altersquotienten von fast 50 Prozent auf. Das heisst: auf eine erwerbstätige Person kommt in dieser Region eine Person im Ruhestand.

Innerhalb der Regionen findet zudem ein starker Konzentrationsprozess statt. Dieser Prozess kann beispielhaft aufgezeigt werden anhand der Region Oberwallis wo sich die Bevölkerung zunehmend auf den Agglomerationsraum Brig-Visp-Naters konzentriert, während die umliegenden Bergdörfer mit einem Bevölkerungsrückgang zu kämpfen haben.

Innerer Zusammenhalt in Gefahr

Während dadurch in den Agglomerationen der Wohnraum knapp wird und die Mietpreise ansteigen, stehen in den Bergdörfern Gebäude leer. Derartige Entwicklungen stellen grosse Herausforderungen für den inneren Zusammenhalt in den betroffenen Regionen dar. Es könne deshalb nicht verwundern, dass sich beispielsweise im Oberwallis die Berggemeinden zu einem eigenen Netzwerk zusammen geschlossen haben, um ihre Interessen im Kanton stärker zu vertreten, schreibt die SAB.

Diese Tendenzen erfordern laut der SAB ein angepasstes Modell der Regionalentwicklung. Der Entwicklung in den peripheren Gemeinden müsse besondere Beachtung geschenkt werden. Dazu gehört, dass für sogenannt potenzialarme Räume spezifische Entwicklungsprogramme erarbeitet werden.

Wichtig sei aber auch eine optimale Ausstattung aller Räume mit Diensten der Grundversorgung. Dazu gehört etwa die Erschliessung mit Breitbandinternet oder die Erschliessung der Regionen mit dem Verkehr. Handlungsbedarf sieht die Organisation zudem bei den Agglomerationsprogrammen: Diese müssten in Zukunft so ausgestaltet sein, dass sie auch die Verbindungen mit den umliegenden ländlichen Gebieten verbessern. (mgt/aes)

Die Studie «Das Schweizer Berggebiet 2014. Fakten und Zahlen» als Download (PDF)

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