07:38 KOMMUNAL

Zürcher Stadtparlament will offene Rennbahn zwingend erhalten

Teaserbild-Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Com_F67-10933.tif

Im Zürcher Stadtparlament sitzen quer durch alle Fraktionen Fans der offenen Radrennbahn in Oerlikon. Der Gemeinderat hat am Mittwoch ein Postulat überwiesen, das einen zwingenden Erhalt der historischen Sportstätte fordert.

Rennbahn Zürich Oerlikon um 1967

Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Com_F67-10933.tif

Die offene Rennbahn in einer Aufnahme von 1967.

Der Vorstoss wurde mit 70 Ja- zu 29 Nein-Stimmen an den Stadtrat überwiesen. Für Stadtrat André Odermatt (SP) war dies «Wasser in die Limmat tragen». Der Stadtrat habe absolut keine Pläne, diese Rennbahn in Frage zu stellen, versicherte er. «Auch im Stadtrat sind einige Fans dieser Sportstätte, unter anderem ich.»

Für Michael Schmid (FDP) war der Vorstoss dennoch wichtig. Die drei zuständigen Stadtratsmitglieder würden bei den Wahlen im Frühling 2026 abtreten. Deshalb sei es gut, das Postulat zu überweisen, als «klares Bekenntnis», gerichtet an die neuen Regierungsmitglieder.

Freiraum der Bahn als Sportfläche

Für den heutigen Stadtrat ist zwar klar, dass das historische Oval gegenüber vom Hallenstadion in Zürich Oerlikon stehenbleiben muss. Eine gewisse «bauliche Entwicklung» solle aber möglich sein. Dem Stadtrat schwebt vor, die Rennbahn zu sichern, indem der Gebäudekomplex mit einer Volksschule kombiniert wird.

Das biete «interessante Synergien», etwa indem der Freiraum der Rennbahn als Sportfläche für die Schüler genutzt werde. Die Räume unter den Tribünen könnten zudem für Quartiernutzungen verwendet werden. So würde das Grundstück besser ausgeschöpft und der Betrieb der Rennbahn langfristig erhalten.

Eine der ersten Velodrome

Die 1912 erbaute offene Rennbahn Oerlikon ist weltweit eine der letzten ihrer Art und liegt gegenüber dem Zürcher Hallenstadion. Die Anlage war eine der ersten Velodrome, dessen Fahrbahn aus Stahlbeton errichtet wurde. Die Bahn ist 333,33 Meter lang sowie 9 Meter breit, und sie weist in den Steilwandkurven eine Neigung von 93 Prozent auf.

In Zürich gab es um 1900 bereits eine Naturbahn in der Hardau. Doch kurze Zeit später finanzierten Geschäftsleute den Bau der Betonbahn in Oerlikon, die nach fünf Monaten Bauzeit eröffnet wurde und acht Bahn-Radweltmeisterschaften sah. Einer der erfolgreichsten Schweizer auf dem Betonoval war der legendäre Hugo Koblet, an den bei der Nordkurve ein Denkmal erinnert.

Die Stadt Zürich ist seit 1951 Eigentümerin der Anlage und führte in den letzten zehn Jahren umfassende Sanierungsarbeiten durch. (sda/pb)

Radrennen 1981 auf Rennbahn Oerlikon

Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Com_L30-0220-0001-0004.tif

Ein Radrennen von 1981 auf der offenen Rennbahn Oerlikon.

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