14:39 KOMMUNAL

Zürcher Rathaus: Im Notfall aus dem Fenster in die Limmat springen

Teaserbild-Quelle: Bild: Roland zh (CC BY-SA 3.0)

Die Sicherheit im Rathaus sei «katastrophal schlecht», schreibt die EVP in einem aktuellen Postulat. Bei einem Brandfall oder bei allfälligen Amok- oder Terroranschlägen stehe nur ein einziger Fluchtweg durch das Treppenhaus und den Haupteingang zur Verfügung.

Werde dieser Fluchtweg bei einem Ernstfall versperrt, bleibe nur noch der Sprung durch die Fenster im ersten und zweiten Obergeschoss hinunter in die Limmat. «Eine Evakuation von Kantonsrats- und Regierungsmitgliedern, Parlamentsmitarbeitenden, Medienschaffenden sowie Besuchern auf der Tribüne würde so zur Katastrophe», kritisiert die EVP.

«Unhaltbare Situation»

Die «unhaltbare Situation» sei um so unverständlicher, als massiv gegen geltende staatliche Vorschriften verstossen werde. «Der Kanton würde es keiner andern Institution erlauben, einen Saal mit Tribüne für 200 bis 300 Personen im ersten und zweiten Obergeschoss zu betreiben, der nur über einen Zugang verfügt und dessen Türen sich nicht in Fluchtrichtung öffnen lassen», heisst es im Postulat.

Geradezu zynisch ist es nach Ansicht der EVP, wenn im offiziellen Sicherheits-Leitfaden der Staatskanzlei für das Rathaus ein Sprung aus den Fenstern des ersten und zweiten Obergeschosses in die Limmat als «Not-Fluchtweg» bezeichnet werde. Je nach Wasserstand und Temperatur der Limmat würde die Benutzung dieses «Not- Fluchtwegs» bei einer Evakuation zu zahlreichen Todesfällen infolge Ertrinkens oder Aufprallens führen.

Angst vor Terroristen

Zudem könnten bei einem terroristischen Anschlag Schwerbewaffnete die nur leicht bewaffneten Polizisten am Eingang leicht überrumpeln und durch den einzigen Fluchtweg ins Gebäude stürmen. Es sei deshalb dringend notwendig, den Missstand der katastrophal schlechten Sicherheitssituation im Rathaus baldmöglichst zu beseitigen.

Mit dem Postulat verlangt die Fraktion einen «gesetzeskonformen Not-Fluchtweg für eine sichere Evakuation». Im Weiteren soll der Regierungsrat erläutern, wie er angesichts möglicher Bedrohungen durch schwerbewaffnete Gewalttäter einen besseren Zutrittsschutz durch polizeiliche und bauliche Massnahmen realisieren will. (sda/aes) .D.

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