Zürcher Naturschützer legen 125 neue Lebensräume an
In Altikon werden jeden Frühling jagende Fluss-Seeschwalben beobachtet. Um deren Ansiedlung zu fördern, haben die Naturschutzvereine von Altikon, Dinhard, Rickenbach und Bertschikon in einem Kiesgrubenweiher als Nistmöglichkeit ein «Brutfloss» gebaut.
Wie diese Nistmöglichkeit sind in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 124 weitere Projekte umgesetzt worden, wie Vertreter des Dachverbands Bird Life Zürich sagen.
Im November 2010 war die Grosskampagne «100xZüriNatur» gestartet worden: Der Zürcher Baudirektor Markus Kägi (SVP) montierte damals als Mitglied des Patronatskomitees beim Schulhaus in Dachsen ein Schwalbenhaus.
600 Beteiligte, 16 000 Arbeitsstunden
Die Kampagne war eine Folge einer Vogelzählung. Der kantonale Brutvogelatlas zeigte gemäss Bird Life, dass die Vogelwelt verarmt. Gerade Spezialisten - wie Feuchtgebietsvögel oder Vögel der offenen Flur - verschwinden zusehends. Nach den erhobenen Daten sollten konkrete Taten folgen.
77 Vereine haben sich nun an der Kampagne beteiligt. Fast die Hälfte von ihnen hat gleich mehr als ein Projekt realisiert. Gemäss Angaben von BirdLife haben dabei rund 600 ehrenamtliche Naturschützer - zusätzlich zu ihren üblichen Vereinsarbeiten - über 16 000 Stunden in die Natur vor ihrer Haustüre investiert.
Sie haben unzählige Hochstamm-Obstbäume und Hecken gepflanzt, zahlreiche Weiher angelegt und Tümpel ausgehoben, Steinlinsen geschichtet, Nisthilfen montiert, Trockenmauern gebaut und eingewachsene Böschungen entbuscht.
Zum Abschluss der Grosskampagne «100xZüriNatur», die unter anderem vom Lotteriefonds sowie von Stiftungen unterstützt wurde, findet am Samstag 2. Juli auf der Schlosswiese in Greifensee ein öffentliches Fest statt. (sda/aes)